Feigwarzen (Genital Warts) sind gutartige Hautwucherungen im Genital- oder Analbereich. Sie werden durch bestimmte Typen des Humanen Papillomvirus verursacht und zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten.
Was sind Feigwarzen?
Feigwarzen, alternativ auch als
- Genitalwarzen,
- kondylomatöse Läsionen,
- spitze Kondylome oder
- Condylomata acuminata
bekannt, eine Art von Warzen, die durch eine Infektion mit bestimmten Stämmen des Humanen Papillomvirus (HPV) verursacht werden. Sie treten sowohl bei Frauen als auch bei Männern nach einer Inkubationszeit von einem bis acht Monaten im Genitalbereich auf. Dort zeigen sie sich einzeln oder in Gruppen in Form von tendenziell kleineren, schmerzfreien Wucherungen oder Klumpen. Ihre Größe, Form und Farbe können deutlich variieren. So können sie
- grau-weißlich, rötlich oder bräunlich,
- flach oder blumenkohlartig und
- an unterschiedlichen Stellen im Genitalbereich (äußere und/oder innere Genitalien, Region des Anus)
positioniert sein. Zudem sind sie manchmal schmerzlos; zuweilen lösen sie aber auch Beschwerden wie Unbehagen, ein Brennen oder Juckreiz aus.
Auf welche Weise werden sie übertragen?
Die Übertragung von HPV und damit auch die der hoch ansteckenden Feigwarzen erfolgt hauptsächlich durch Haut-zu-Haut-Kontakt während des Geschlechtsverkehrs. Aber auch durch Schmierinfektionen sind möglich – und zwar sowohl beim Oral- als auch beim Vaginal oder Analsex.
Wie kann man sich vor Feigwarzen schützen?
Der allererste Schritt zum Schutz vor dieser Art der STI ist das Achten auf einen gesunden Lebensstil. Denn wer sich ausgewogen ernährt und auf ausreichend Schlaf sowie ein gelungenes Stressmanagement Wert legt, stärkt sein Immunsystem grundsätzlich. Was wiederum dazu beiträgt, dass der Körper HPV-Infektionen erfolgreicher bekämpft.
Zudem lohnt es sich, idealerweise bereits als Jugendliche*r, ansonsten aber auch später, eine HPV-Impfung in Anspruch zu nehmen. Diese Impfung kann vor einigen der häufigsten Stämme schützen, die eine Ursache für das Entstehen von Feigwarzen und auch Krebs darstellen. Vorteil bei der Impfung: Sie ist sowohl für Frauen als auch für Männer verfügbar. Apropos Frauen und Männer – auch regelmäßige gynäkologische wie urologische Untersuchungen tragen dazu bei, dass man HPV-Infektionen frühzeitig erkennen und behandeln kann.
Und nicht zuletzt lohnt es sich, beim Sex vorsichtig zu sein. Dies lässt sich unter anderem dadurch machen, dass man die Anzahl seiner sexuellen Partner*innen und damit das Risiko, mit einer infizierten Person zu schlafen, verringert. Auch die Verwendung von Kondomen und Lecktüchern kann unterstützend wirken, wenngleich sie keinen vollständigen Schutz bietet. Das liegt daran, dass für die Übertragung von HPV auch schon der reine Hautkontakt ausreicht.
Besteht eine Aussicht auf Heilung und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Stellt man fest, dass man an Feigwarzen leidet, sollte man diese unbedingt von einer Ärztin / einem Arzt untersuchen und behandeln lassen, um ihre Ausbreitung zu verhindern. Alternativ kann eine Diagnose auch bei einer körperlichen Untersuchung gestellt werden. Dabei kommen weitere Testvarianten wie der Essigtest, der Pap-Abstrich oder DNA-Tests als Ergänzungen infrage.
Für die Behandlung selbst kommen mehrere Optionen infrage. Darunter fallen etwa
- topische Behandlungen mit Medikamenten wie Imiquimod oder Podophyllotoxin, die welche das Wachstum der Feigwarzen hemmen und sie letztlich abtöten.
- Vereisungen mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie),
- das chirurgische Entfernen mittels Lasertherapie, Elektrokauterisation oder Exzision,
- die Anwendung chemischer Substanzen wie Trichloressigsäure (TCA) oder Podophyllin oder
- die Interferontherapie.
Für welche Therapieform sich die behandelnden Ärzt*innen letztlich entscheiden, hängt von diversen Faktoren ab. Man denke etwa an die Größe und Anzahl der Feigwarzen, die Präferenzen der/des Patient*In und das Ansprechen auf vorherige Behandlungen. In jedem Fall sollte sie/er die ärztlichen Anweisungen genau befolgen und regelmäßige Nachuntersuchungen wahrnehmen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Behandlung der Warzen erfolgreich war und sie nicht zurückkommen.
Letztlich zielt die Behandlung der Feigwarzen aber vorrangig auf deren Entfernung und die Minimierung des Risikos von Komplikationen ab. Denn gleichzeitig kann es passieren, dass sich das Virus nicht komplett beseitigen lässt und eine vollständige Heilung von HPV nicht immer eintritt. Dementsprechend kann es, primär bei einem geschwächten Immunsystem oder einem erneuten Kontakt zu HPV, vorkommen, dass die Feigwarzen trotzdem zurückkehren.