Welches Paar kennt es nicht? Primär in der Anfangszeit der Beziehung gibt es doch nichts Schöneres, als sich möglichst häufig zu sehen, zu hören und/oder zu spüren. Was aber, wenn sich herausstellt, dass man doch eine ganze Ecke voneinander entfernt lebt? Speziell Menschen, die übers Online-Dating zueinanderfinden und dabei keinen peniblen Wert auf die Umkreissuche gelegt haben, werden von dieser Erkenntnis zuweilen kalt erwischt. Doch keine Sorge, dank moderner Technik kann man sich inzwischen zu quasi jeder Tages- und Nachtzeit nahe sein.
Nicht immer wartet das Glück hinter der nächsten Ecke
Die Optionen, wie eine Fernbeziehung zustande kommt, sind vielfältig:
- Vielleicht hat man sich online oder offline (etwa bei einem Konzert, Sportevent o. ä.) kennengelernt und es stellt sich heraus, dass man in unterschiedlichen Städten wohnt?
- Eventuell hat es bei einem Urlaubsflirt ‚Boom‘ gesagt?
- Oder ein*e Partner*in muss aus beruflichen Gründen in eine andere Region ziehen?
Wie dem auch sei: Noch einige Jahrzehnte zurück war es deutlich schwieriger, visuell miteinander in Kontakt zu bleiben. Heute dagegen kann man sich dank des Internets sowie zahlreicher Apps, Messenger und Tools fast immer virtuell über den Weg laufen, wann man mag. Vorbei die Zeiten, in denen man Briefträger*innen aufmerksamst beobachten und darauf hoffen musste, dass sie einen Brief der/des Liebsten dabei hatten.
Inwiefern hält Technik die (Fernbeziehungs-) Liebe frisch?
Ohne Zweifel hat eine Fernbeziehung ihre Tücken. Wer zur Eifersucht neigt, hat es mit ihr oftmals ähnlich schwer wie jemand, der viel Wert auf einen regelmäßigen, intensiven Körperkontakt legt. Und tatsächlich erweist sich die teilweise nicht optimal gestaltete Kommunikation in vielen Stellen als Stolperstein. Allerdings liegt in den entsprechenden Herausforderungen auch eine gewisse Chance.
So besteht die Möglichkeit, die/den anderen mithilfe von
Chats |
(VIdeo-) Telefonaten |
dem Tausch von Bildern via Sexting |
oder app-gesteuerten Sextoys |
mehr oder weniger aktiv am eigenen Leben teilhaben zu lassen . Denn wenn man der Partnerin oder dem Partner den Zugriff auf das Sexspielzeug freigibt, kann er oder sie die Stöße beziehungsweise Vibrationen aus der Ferne steuern. Wenn man gleichzeitig telefoniert oder ein Videogespräch führt, spielt die räumliche Entfernung kaum noch eine Rolle. Auf diese Weise haben viele Fernbeziehungen sogar die herausfordernde Zeit der Coronapandemie überstanden.
Wobei trotzdem festzuhalten ist, dass diverse Paare in Fernbeziehungen heutzutage unterm Strich einen umfangreicheren Austausch miteinander pflegen als diejenigen, die sich Tisch und Bett teilen. Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass das Miteinander-Reden und Sich-gegenseitig-Zuhören einen größeren Stellenwert erhalten. Und beides ist etwas, was man sich unbedingt erhalten sollte. Auch dann, wenn man zusammenzieht.
Was braucht es also für das dauerhafte Glück?
Umfragen zeigen, dass es sich bei der Fernbeziehung nicht um das von der Mehrheit präferierte Beziehungsmodell handelt. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass jeder Fan dieser Wohnkonstellation von einem anderen Planeten stammt. Es kann gute Gründe geben, die dafür sprechen, auf längere Zeit oder sogar dauerhaft nicht zusammenzuwohnen. Wichtig ist allerdings, klar zu benennen, welche Form des Zusammenlebens man aus welchem Grund zu schätzen weiß.
Außerdem kommt es häufiger vor, dass sich Paare beim schlussendlichen Zusammenleben noch einmal ganz neu kennenlernen. Nicht immer direkt auf die romantischste und kooperativste Art und Weise. Was hilft? Geduld, Humor und eine gleichermaßen vertrauensvolle wie offene Kommunikation. Und vielleicht finden beziehungstechnisches Wunschdenken und Realität ja letztlich doch ganz geschickt zueinander …