Figging ist eine sexuelle Praktik, die ihren Ursprung im BDSM hat. Dabei führt man ein geschältes Stück Ingwerwurzel in den Anus oder die Vagina ein. Ein deutsches Wort für diese Praktik ist nicht gebräuchlich.
Was ist Figging?
Figging ist ein sexuelles Spiel, bei dem man sich oder jemand anderem ein geschältes Stück Ingwerwurzel in den Anus oder die Vagina einführt. Anschließend verursacht der Ingwer dort ein intensives Brennen und Schmerzen, die bis zu 30 Minuten, manchmal sogar länger anhalten können.
Figging stammt ursprünglich aus dem BDSM, wobei es dort oft als Form der Bestrafung oder zur Steigerung von Schmerzen beliebt ist. Die Wirkung beruht auf den Inhaltsstoffen des Ingwers, die die empfindlichen Schleimhäute reizen.
Wer steht auf diese Spielart?
Es ist schwierig, genaue Zahlen zu nennen, wie viele Menschen Figging praktizieren, da es sich um eine sehr private und spezielle sexuelle Vorliebe handelt. Allerdings ist es wohl im BDSM-Bereich am weitesten verbreitet.
In den letzten Jahren erfreut sich Figging aber auch zunehmender Beliebtheit bei Paaren außerhalb der BDSM-Szene, die experimentierfreudig sind und mit
Lustschmerz und Dominanz/Submission beim Sex spielen möchten. Hier geht es vor allem um die Verlockung des Ungewöhnlichen und Intensiven.
Indes Trotz des Trends bleibt es eine Nischenpraktik. Die meisten Menschen dürften kein Interesse daran haben, sich Ingwer in intime Körperöffnungen einzuführen. Für viele ist die Vorstellung eher befremdlich als erregend. Dies dürfte sich auch in der Zukunft kaum ändern. Tatsache ist aber auch, dass nicht wenige Menschen darauf stehen, Figging-Praktiken im Porno anzuschauen.
Kann man sich auf Figging vorbereiten?
Zunächst ist es wichtig, sich gründlich über die Praktik, ihre Wirkung und mögliche Risiken zu informieren. Offene Gespräche mit der*dem Partner*in über Wünsche, Grenzen und Bedenken sind unerlässlich, schließlich setzt das Figging ein einvernehmliches Vorgehen und klare Absprachen voraus - ein
Safeword inklusive.
Für die Durchführung benötigt man ein Stück frischen Bio-Ingwers, das man schält und in passender Größe und Form zurechtschneidet. Runde Kanten sorgen dabei dann für ein geringeres Verletzungsrisiko. Anschließend muss man den Ingwer sowie die Vaginal- beziehungsweise Analregion im Sinne der Infektionsprävention noch einmal gründlich reinigen. Gegebenenfalls sind Handschuhe beim Einführen ratsam.
Bei einem ersten Versuch gilt es, vorsichtig zu beginnen und sich langsam an die Intensität heranzutasten. Eine bewusste, entspannte Atmung ist dabei sehr hilfreich. Auch muss man im Zuge der Session die Reaktionen und Signaledes Gegenübers aufmerksam beobachten und jederzeit ein Stopp respketieren. Und natürlich tragen auch Wasser, Öl zum Spülen und Handtücher zur SIcherheit bei. Der Ingwer wird nach dem Spiel natürlich entsorgt.
Merke? Ein achtsamer, respektvoller Umgang miteinander und die gemeinsame Reflexion des Erlebten runden sowohl die Vorbereitung als auch das Figging selbst ab. Wenn man diese Punkte beachtet, steht einem intensiven, lustvollen Figging-Erlebnis nichts im Wege.
Gibt es Alternativen zu dieser Spielart?
Tatsächlich gibt es Möglichkeiten, die Ingwerwurzel für ein lustvolles Spiel zu ersetzen. Beispiele sind
- Chilischoten (in Bio-Qualität): Diese können wegen ihres hohen Capsaicingehalts ebenfalls ein intensives Brennen verursachen. Allerdings ist die Schärfe oft sehr stark und kann zu langanhaltenden Schmerzen führen. Hier muss man also unbedingt auf den Capsaicin-Wert achten. Wer sich nicht auskennt, sollte diese Option nicht in Erwägung ziehen.
- Zitronensaft erzeugt ebenfalls ein scharfes, aber eher unangenehmes Gefühl. Der Schmerz wird im Vergleich zum Ingwer zumeist als "hoch" und weniger "tief" beschrieben.
- Ingwer in anderer Form: Anstatt der ganzen Ingwerwurzel kann man auch auf Ingwersaft oder Ingwerpulver (vermischt mit etwas Wasser oder Gleitgel) zurückgreifen. Diese werden dann auf die empfindlichen Stellen wie Eichel, Brustwarzen oder Schamlippen aufgetragen.