Das Glory Hole (im Deutschen auch als 'Ehren-, Ruhmes-' oder umgangssprachlich ‚Schwanzloch‘ bekannt), ist ein Loch in einer Wand, das in der Regel anonymen Sexkontakten dient. Häufig lassen sich solche Löcher zwischen zwei Toilettenkabinen vorfinden. Sie sind aber auch in eleganteren Varianten in Sexclubs und in einigen erotischen Apartments angebracht. Und das ist keine ganze neue Idee. Denn immerhin stammt die älteste offizielle Variante aus dem Jahr 1700. Stichwort durchlöcherte Kabinen-Trennwand im bog-house im Londoner Savoy …
Woher stammt der Begriff Glory Hole?
Die Bezeichnung fand ab Mitte der 1960-er Jahre in der Schriftsprache der englischen Schwulenszene bereits erste, vereinzelte Anwendung. Ab Anfang der 1980-er Jahre nahm die Verwendung dann zu. Inzwischen ist es auch in der heterosexuellen Szene ein gängiger Begriff und ist sogar eine eigene Pornofilm-Kategorie.
Wie benutzt man es?
Beim Glory Hole handelt es sich in der Regel um ein in einer Wand befindliches Loch auf Hüfthöhe, dass einen durchschnittlichen Durchmesser von etwa fünf bis sieben Zentimetern besitzt. Häufig befindet sich ein solches Loch in den Trennwänden zwischen zwei einzelnen Kabinen in öffentlichen Toilettenanlagen. Wie angesprochen lassen sich Glory Holes aber auch in den Videokabinen von Sexshops oder in denen von anderen
erotischen Locations finden.
Die Nutzung funktioniert ziemlich simpel: In der Regel streckt eine Person mit männlicher Anatomie ihren Penis hindurch, während sich auf der anderen Seite eine andere Person eines beliebigen Geschlechts befindet. Diese kann die erste Person nun auf verschiedene Weisen befriedigen – man denke etwa an einen Hand oder einen
Blowjob. Je nach Art des Glory Holes ist es zudem möglich, jemanden durch dieses Loch zu ficken oder sich ficken zu lassen. Und nicht zuletzt besteht die Möglichkeit, durch das Loch zu schauen und die (erotisch- sexuelle) Szenerie auf der anderen Seite zu beobachten. Oder man lässt sich – sofern man exhibitionistisch veranlagt ist – dadurch selbst beobachten.
Was ist der Reiz daran?
Wesentliche Aspekte, die beim Sex / der Masturbation am Glory Hole eine Rolle spielen können, sind
die sehr weitreichende Anonymität |
die damit verbundene Unverbindlichkeit |
der potenzielle Überraschungseffekt |
die Möglichkeit, verschiedene Sexpraktiken auszuprobieren |
die Aussicht auf viele unterschiedliche Sexpartner*innen |
die Verruchtheit (auch durch die Umgebung unterstützt) |
das Erleben eines nicht alltäglichen erotisch/sexuellen Erlebnisses |
die Option, sich einfach ohne Schnickschnack durch andere befriedigen zu lassen |
Aus diesen Gründen interessieren sich sowohl homo-, als auch bi- oder heterosexuelle Menschen für das Glory Hole, wobei schwule oder (heimlich) bi-interessierte Männer sicherlich die Mehrheit bilden.
Worauf muss man in Bezug auf Sex am Glory Hole achten?
Wenngleich Sex am Schwanzloch unkompliziert und anonym möglich ist, ist er im Hinblick auf die eigene Gesundheit unter Umständen mit Vorsicht zu genießen. Das liegt einfach daran, dass viele Sexkontakte ohne Gummi ablaufen und man natürlich nicht weiß, wie es um den Gesundheitszustand des Gegenübers bestellt ist. Das sollte man primär bei Oral-, aber auch speziell bei Analverkehr durch das Glory Hole mit Unbekannten immer im Hinterkopf haben und berücksichtigen. Aber selbstverständlich kann es im Zuge von relativem
Public Sex mit einer einem bekannten und gesundheitlich vertrauenswürdigen Person einen echten Kick der ganz besonderen Art darstellen …