„12! It’s love that won!“ Ihre Augen glitzerten böse und ihre schönen vollen Lippen verzogen sich zu einem leicht hämischen Grinsen. „Damit hat der Herr Teufel nicht gerechnet, was?“ Nein, das hatte Gabriel nicht. Denn wie groß war auch die Wahrscheinlichkeit, bei einem Wurf mit zwei Würfeln zu verlieren?! Wie schade, immerhin hatte er sich so gefreut, die himmlische Maid am Käfig festzumachen und im Doggy-Style so von hinten durchzuficken, bis ihr Hören und Sehen verging. Das war wohl nichts und nun war es Gabriels Arsch, der den Würfeln zum Opfer gefallen war. Aber der Reihe nach …
„Du bist der Dritte, der heute Nacht sein Glück versucht“
„Dem Vampir habe ich schon die Zähne gezogen und der Werwolf ist ebenfalls mit eingeklemmten Schwanz wieder abgerauscht. Neue Chance, neues Glück, du kannst mich gern versuchen!“ Eva schaute ihr Gegenüber unverwandt mit ihren blaugrauen Augen an. Zusammen mit den blonden Locken, dem verlockenden Mund und ihren knackigen Kurven, die in einem eleganten schwarzen Body steckten, sah sie wie die Sünde in Person aus. Und was das Ganze nicht weniger reizvoll für Gabriel machte: Ihre schwarzen, überdimensionalen Flügel, die sie für die
Halloween-Nacht im Swingerclub als gefallenen Engel ausgaben. Er musste an das Brecht-Gedicht Über die
Verführung von Engeln denken.
Nur, dass der Engel dort wahrscheinlich männlich war. Aber auch das hätte dem heutigen Teufel gefallen, schließlich war er Switcher, bisexuell und hatte selbst Spaß am passiven Analsex. So kam ihm die Wette im Club gerade Recht: Man konnte gegen die himmlische Maid wetten, was passieren würde, wenn man sie im Würfeln besiegte und diese Spielarten dann auch vollstreckten. Und aus einer ganzen Reihe an Varianten hatte sich Gabriel letztlich für Spanking,
Fisting, Analsex und den ruined Orgasm entschieden. Das würde ein Spaß werden!
Vor seinem inneren Auge hatte er sich schon ausgemalt, wie sie sich unter seinen langsamen Stößen winden, haltlos stöhnen und doch nicht kommen würde. Solange, bis ihr die Tränen die Wangen herunterlaufen und ihr wunderschönes Make-Up dahinfließen lassen würden. Ihr Arsch würde sich göttlich-eng anfühlen und sie würde um mehr Geschwindigkeit und Härte betteln. Zugegeben, er müsste sich zusammenreißen, dem nicht nachzukommen. Aber was war heißer als eine scharfe Frau, die letztlich vor Geilheit zerfloss und fast gegen ihren Willen anfing, zumindest ein wenig zu betteln. Pustekuchen! Die Würfel hatten gesprochen – und zwar gegen ihn.
„So, mein Lieber – ich habe Großes mit dir vor!“
Eva liebte es, diesen Satz zu sagen. Und sie war Stammgast bei dieser Variante der Halloween-Party, die es ihr erlaubte, ihre persönlichen Vorlieben vollumfänglich sicher wie befriedigend auszuleben. Schon immer hatte sie ein Faible dafür gehabt, knackigen, ein wenig zu selbstgefälligen Männern den Arsch zu versohlen und sie anschließend so richtig zum Schreien zu bringen. Dann, wenn sie schon dachten, dass da nicht mehr viel kommen könne. Es ging doch nichts über die Übererfüllung einer Erwartungshaltung. Als junge Frau hatte sie sich für das
Nibelungenlied interessiert und war selbstverständlich auch über den Brautwerbungsbetrug an
Brünhild gestolpert. Indes: Der Spieß ließ sich auf sehr befriedigende Weise umdrehen, dafür hatte sie gesorgt …
Und so hauchte Eva Gabriel ein zartes „Warte hier, ich bin gleich wieder da!“, ins Ohr, bevor sie verschwand und mit einem verschiebbaren Strafbock wieder auftauchte. Mit dabei? Petra, eine zarte Person in schwarzer Lingerie mit einer kleinen, schwarzen, geschlossenen Kiste in den Händen und geschminkt wie eine Untote. „Was passiert jetzt mit mir?“, fragte Gabriel, als der gar nicht gefallene Engel ihn über den Strafbock kippte, ihm die Augen mit einem schwarzen Seidenschal verband und ihm die Hände mithilfe von Handschellen an die Gitterstäbe des Käfigs fesselte. „Genau das, was du für deinen Nächsten vorgesehen hast!“
Der Tonfall in Evas Stimme brachte seine Haut zum Kribbeln und seinen Schwanz in seiner noch geschlossenen Hose zum Pulsieren. „Der Tod macht sich jetzt ans Werk – und wehe, du machst nur eine falsche Bewegung, dann bist du dran!“ Gesagt, getan; mit einem gezielten Griff hatte Petra dem Teufel die Hose aufgeknöpft und sie ihm bis auf die Schuhe heruntergezogen. Die pralle Erektion, die ihr lüstern entgegenzuspringen versuchte, konnte sich sehen lassen. Sie tauschte einen anerkennenden Blick mit Eva: ein waschechter Big Dick, was? Das würde ein Spaß! Sie packte beherzt zu.
Gabriel schrie beinahe auf
„ARRRRRRGH!“ Passend dazu ließ seine Erektionen binnen Sekundenbruchteilen deutlich nach, sodass der Tod das beste Stück des Teufels in einen
Keuschheitsgürtel einschließen konnte. Natürlich war es Gabriels eigenes Modell, das er vor der Party passend zur Idee des Abends im Club abgegeben hatte, damit es bei einer potenziellen Playsession Verwendung finden konnte. „Gut gemacht!“ Er konnte hören, wie sich Petra und Eva abklatschten. Doch bevor er noch irgendetwas anderes sagen, geschweige denn den Mund öffnen konnte, knallte eine nackte Hand auf seinen bloßen Hintern. „AHHHHHHHHHHRGH“ – es brannte wie Feuer.
Ein intensiver, plötzlicher Lustschmerz schoss durch Gabriels Nervensystem und brachte sein Blut zum Kochen. Sein Schwanz wollte sich aufbäumen, aber da war kein Platz. Und natürlich wurde es nicht besser, als dem Ganzen diverse weitere gut gezielte Hiebe folgten. Der Teufel brüllte sich nun wirklich seine nicht vorhandene Seele aus dem Leib, dafür hatten Petra und Eva ihren Spaß damit, ihre Handabdrücke auf seinen knackigen Arschbacken zu hinterlassen. Sicherlich würde Gabriel einige Tage nicht sitzen können, aber ehrlich? Das war’s wert. Zumal allen Beteiligten klar war, was das Safeword an diesem Abend war und dass jede*r es ohne Bedenken benutzen konnte.
„Vielleicht ist das ja doch ein Kandidat für die himmlischen Chöre?“ „Schauen wir mal“, erwiderte Eva mit einem lüsternen Grinsen auf Petras Frage und ging eine halbe Runde, um sich das Gesicht des Teufels aus der Nähe anzuschauen. Er keuchte und bleckte seine Lippen, die ihr gut bekannte Mischung aus Schmerz und purer Lust. Gut so! Sie hatten beide offenbar das richtige Maß an Fingerspitzengefühl bewiesen, wie sich bei Evas prüfendem Blick auf sein bestes Stück ebenfalls bestätigte. Apropos Fingerspitzengefühl … „Na Gabriel, bist du nicht auch der Meinung, dass unser Miteinander noch etwas mehr Tiefgang vertragen könnte?“
Eine Hand wäscht die andere mal anders
Er wusste, was ihm blühte. Natürlich wusste er es. Immerhin hatte er ja nicht umsonst Spanking, Fisting, Analsex und ruined orgasms als seine Vorlieben angegeben. Außerdem konnte er (zumindest offiziell) nicht weg. Wahnsinn! Hätte man Gabriel vorher gefragt, ob der Kick, sich selbst auszuliefern, genauso groß sei wie der, eine ihm ausgelieferte Person zu ‚benutzen‘, er hätte es eher verneint. Aber der Tod und der gefallene Engel hatten den Teufel dermaßen gekonnt im Griff, dass er richtig scharf auf einen Nachschlag war. So nickte er fast gottergeben und antwortete mit einem „Ich kann’s kaum erwarten“, das so fest wie möglich klang.
Kaum, dass er es über die Lippen gebracht hatte, fühlte er auch schon die kühle Feuchtigkeit von Gleitgel, die sich über seinen Hintern verteilte. Der Teufel spürte, wie sie sich zarte Finger in Handschuhen spielerisch-zart einen Weg bis zu seinem Arschloch bahnten und sich die Fingernägel einer Hand in seine Backen krallten, während der Zeigefinger der anderen, behandschuhten Hand seine Rosette vorsichtig reizte. Ein tiefes „Mhhhhhh“ entfuhr Gabriels Kehle und sein eigentlich zum Bersten harter Prügel machte einen weiteren, etwas verzweifelten, aber vollkommen unbrauchbaren Versuch, sich aufzubäumen und sein Gefängnis zu sprengen.
Inzwischen hatte es Eva geschafft, mit ihrem Zeigefinger vorsichtig in den Hintern des Teufels einzudringen, der sich fast direkt entspannte und sich ihrem sinnlichen Spiel hingab. „Aha, da hat doch wieder einer seinen Mund vorab zu voll genommen, was das Thema Nehmen, Geben und Seligkeit betrifft?“ Petras Mundwinkel zuckten amüsiert. „So sind sie, die Männer“, antwortete Eva mit einem lustvollen Grinsen, „erst geht es nur um den einen Finger, aber am Ende wollen sie die ganze Hand. Da bildet der Teufel keine Ausnahme, nicht wahr, Gabriel?“ Und sie dachte daran, wie
teuflisch geil es war, dass ja auch noch ihr neuer
Paarvibrator auf seinen Einsatz wartete.
Es ging doch eben nichts über eine gute Vorbereitung der Würfel, wenn man den Teufel an Halloween einmal so richtig verarschen wollte. Oder den Vampir beziehungsweise den Werwolf ... Und vielleicht könnte sie ja auch dem Untoten auf diese Weise wieder etwas Leben einhauchen. Also Hand hoch, wenn noch jemand sein Glück versuchen wollte!