Der Hedonismus ist eine philosophische Lehre, die das Streben nach Lust und Freude als höchstes Gut betrachtet. Der Begriff leitet sich von dem griechischen Wort „hedone“ ab, das übersetzt „Vergnügen“ oder „Genuss“ bedeutet.
Was ist Hedonismus?
Hedonismus ist eine philosophische Lehre. Sie besagt, dass das Erleben von Vergnügen und positiven Emotionen das zentrale Ziel im Leben ist. Hedonist*innen gehen davon aus, dass das Streben nach Genuss und Lust der höchste Wert ist und dass alles, was diese Gefühle fördert, erstrebenswert ist.
Für Hedonist*innen steht folglich die Maximierung des eigenen Glücks und Wohlbefindens im Vordergrund. Sie betrachten Vergnügen als grundlegendes menschliches Bedürfnis, dem Beachtung geschenkt werden sollte. Dabei kann Vergnügen verschiedene Formen annehmen, sei es
- sinnliches Vergnügen,
- intellektuelle Stimulation oder
- emotionales Wohlbefinden.
Gleichzeitig will man negative Erfahrungen und Leiden minimieren. Die Vorstellung ist, dass ein erfülltes Leben aus einer Fülle von positiven Erfahrungen besteht. Somit ist das Streben nach Vergnügen ein Weg, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.
Welche Bedeutung hatte der Begriff ursprünglich und wie wird er heute verwendet?
Ursprünglich prägten antike Philosophen wie Aristipp von Kyrene und Epikur den Begriff Hedonismus. Diese Philosophen betonten die positive Bedeutung persönlicher Freude und inneren Glücks als Lebensziel. Sie glaubten, dass die Maximierung des Vergnügens und die Minimierung des Schmerzes der Schlüssel zu einem guten Leben seien imd plädierten für einen ausgewogenen Ansatz bei hedonistischen Streben. Dieser sollte die langfristigen Konsequenzen und die Notwendigkeit für Selbstkontrolle berücksichtigen.
In der heutigen Verwendung unterliegt der Begriff jedoch häufig einer negeativen Konnotation. Das liegt daran, dass man häufig mit exzessiver Selbstindulgenz und der Verfolgung unmittelbarer Befriedigung ohne Rücksicht auf das Wohlergehen anderer oder die langfristigen Folgen der eigenen Handlungen in Verbindung bringt. Folglich dient er heute zuweilen dazu, um jene zu kritisieren, die ihr eigenes Vergnügen über alles andere stellen. Und das manchmal sogar auf Kosten ihrer eigenen Beziehungen, Verpflichtungen und ethischen Überlegungen. Allerdings spiegelt diese Darstellung die philosophischen Nuancen und Komplexitäten des ursprünglichen Konzepts nicht ausreichend wider.
Sind Hedonist*innen immer Einzelgänger?
Nein, Menschen, die sich für den Hedonismus begeistern, können sowohl Einzelgänger als auch sozial sehr aktiv sein. Das Streben nach Vergnügen und Freude bedeutet nicht zwangsläufig, dass hedonistische Menschen unabhängig und zurückgezogen leben. Viele Hedonist*innen suchen nach gemeinsamen Erlebnissen und genießen es, ihre Freude mit anderen zu teilen. Aber wenngleich es individuelle Unterschiede gibt, teilen Hedonist*innen in der Tat häufig eine Vorliebe für Vergnügen und positive Erfahrungen.
Hedonismus und Sexualität - eine gefährliche Kombination?
Der Hedonismus an sich macht keine Aussagen über Sexualität; aber die Befriedigung sexueller Bedürfnisse kann eine Komponente hedonistischen Lebensstils sein. Der sexuelle Genuss und die damit im Zusammenhang stehenden Praktiken setzen stets ein konsensuelles Einverständnis aller beteiligten Parteien voraus. Dabei ist es unabdingbar, dass alle die Grenzen anderen Beteiligten und deren Moralvorstellungen respektieren.
Zudem kann ein unverantwortlicher Umgang mit Sexualität kann zu emotionalen und körperlichen Risiken, wie ungewollten Schwangerschaften oder sexuell übertragbaren Infektionen, führen. Jeder, der eine sexuell aktive hedonistische Lebensweise anstrebt, sollte sich daher bewusst sein oder lieber früher als später darüber klar werden, dass die eigene Sicherheit und die Gesundheit anderer immer Vorrang haben sollten.