Hierbei handelt es sich um einen japanischen Begriff, der so viel bedeutet wie Perversion oder Abnormität. Außerhalb Japans hat sich das Wort Hentai als Synonym für Manga- und Anime-Pornos im japanischen Stil durchgesetzt.
Was ist die Besonderheit von Hentai?
Mangas und Anime-Comics unterscheiden sich in ihrer Machart recht deutlich von anderen Comics, aber auch von der Realität. Beispielsweise werden hier keine Tiere oder Fantasie- beziehungsweise Fabelwesen zu Protagonisten. Die wichtigsten Figuren sind ganz eindeutig dem (meist japanischen oder fernöstlichen) Menschen nachempfunden, dabei allerdings auch klar überzeichnet. So werden etwa die Köpfe und die Augen im Vergleich zum übrigen Körper übergroß dargestellt.
Diese Überzeichnung wird beim Hentai auf die Spitze getrieben. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, wenn etwa Geschlechtsorgane oder Brüste übergroß oder in unrealistischer Form dargestellt werden. Zwitterwesen mit großen Brüsten, Sixpack und riesigem Penis sind in sehr vielen Hentais zu sehen.
Auch die Handlung ist in diesen Pornos häufig sehr extrem. Beliebt sind Bondage-Praktiken in nahezu jeder Form. Aber auch härteste BDSM-Szenen, Vergewaltigungen und tabuloser Gruppensex. Manchmal kommen auch überzeichnete Sextoys hinzu. Drachen, Aliens und andere fantastische Geschöpfe spielen im Hentai zwar keine Hauptrolle, können die Story aber anreichern.
Warum ist diese Art der Darstellung so beliebt?
Hier kommt die kindlich-verspielte Welt der Mangas mit harten, häufig perversen Erotik-Szenen zusammen. Grenzüberschreitungen sind dabei nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Anders als bei Pornos, die mit realen Menschen gedreht werden, können Darstellungen im Hentai tatsächlich komplett tabulos sein.
Noch in jüngerer Vergangenheit hab es diese Form der Pornografie in wenigen Trickfilmen, vor allem aber als gezeichneter Comic. Mittlerweile sind virtuelle Filmsequenzen allerdings qualitativ so gut, dass sie sich kaum von real gedrehten Filmszenen unterscheiden lassen.
Man erschafft im Hentai also pornografische Fantasiewelten, die selbst extreme Gelüste aufgreifen und darstellen.
Wer konsumiert Hentais?
Für viele Anime- und Manga-Fans ist der Schritt in diese Form der Pornografie recht naheliegend. Einige entdecken sie schlicht beim Stöbern durch verschiedene Onlineforen. Andere klicken sich durch Pornoseiten und stoßen dabei auf diese außergewöhnlichen wie extremen Darstellungen.
Es gibt durchaus Menschen mit perversen Neigungen, die ein Hentai zusätzlich triggern kann. Für sehr viele Männer (wie auch für zahlreiche Frauen) ist diese extreme Form der Pornografie allerdings nicht mehr als eine außergewöhnliche, wenn auch animierende Kunstform. Wie viele Menschen diese Pornos ansehen, ist nicht bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass die Zahlen allein in Deutschland in die Millionen gehen.
Was muss man noch zum Thema Hentai wissen?
Bei einem Hentai handelt es sich um eine Darstellung aus einer sexualisierten Fantasiewelt. Nur ein kleiner Teil der dort gezeigten Szenen lässt sich so auch in der Realität umsetzen. Vieles ist anatomisch nicht möglich. Überdies sind einige Darstellungen gewaltverherrlichend oder sie deuten Sex mit Minderjährigen an. Daher sind sie aus guten Gründen klar verboten.
Diese Form der Pornografie kann allerdings durchaus auch Anregungen für die Realität bieten. Fesselpraktiken wie Shibari oder die Verwendung von extrem großen Sextoys sind dafür schöne Beispiele. All dies erfordert aber ein hohes Maß an Kenntnissen sowie unbedingtes gegenseitiges Vertrauen. In speziellen Workshops kann man mehr sich in derlei Praktiken unterweisen lassen.
Wer Hentais zum ersten Mal anschaut, sollte sich auf extreme und manchmal verstörende Sexszenen einstellen, die nicht jedermanns Geschmack treffen.