Neben Tattoos gehören Piercings zu den beliebtesten Varianten des Körperschmucks. In Ohr, Zunge oder Brustwarze sind die meist metallischen Schmuckstücke recht beliebt. Korsett-Piercings sind eine weniger bekannte, deshalb aber nicht weniger reizvolle Spielart. Im Englischen heißt sie ‚Corset Piercing‘.
Was ist ein Korsett-Piercing?
Der Name sagt bereits einiges aus. Das Korsett-Piercing steht nie für sich alleine, sondern wird stets zu mehreren in zu einander parallelen Reihen gestochen. Die so gesetzten Ringe kann man anschließend mit einer Korsettschnur oder einem Seidenband so kunstvoll wie dekorativ verschnüren.
Typische Körperteile für diese Piercings sind
- Hals,
- Wirbelsäule,
- Brust,
- Unterarme und
- Waden.
Wie sticht man ein Korsett-Piercing?
Genau wie andere Piercings werden auch diese in Form von Stichen durch die Haut angebracht. Dennoch gibt es einen wesentlichen Unterschied. Hier handelt es sich um eine Form der Play-Piercings, die nur oberflächlich durch die Haut gestochen werden. Anschließend kann man sogenannte Ball Closure-Ringe einsetzen. Sobald mehrere dieser Piercings in Reihen gesetzt sind, verbindet man diese auf dekorative Weise mit einem schmückenden Band oder ähnlichem.
Das Stechen von Korsett Piercings gehört zum Portfolio einiger Piercing-Studios. Außerdem kann man es manchmal als Show im Fetischclub oder auf einer Erotikmesse erleben. Anders als klassische Piercings ist dieser Körperschmuck in der Regel nur für das temporäre Tragen vorgesehen, etwa als Schmuck beziehungsweise Kennzeichnung auf einer Party oder für ein Fotoshooting. Korsett-Piercings, die dauerhaft getragen werden, sind eine seltene Ausnahme, die vor allem in der Fetisch- und BDSM-Szene ihre Anhänger‘*innen findet.
Mode, Partylook oder Tabubruch?
In den 1990er-Jahren gab es einen kurzzeitigen Piercing-Hype. Vor allem das Bauchnabelpiercing kam in Mode, man konnte aber auch andere Spielarten dieses Trends bewundern. Damals zeigten sich auch immer wieder Menschen mit Korsett-Piercings in der Öffentlichkeit. Ähnlich wie bei anderen Styling-Elementen, die vom Mainstream abweichen, reichten die Reaktionen anderer Menschen von echter Bewunderung bis zum ablehnenden Kopfschütteln. Anders als verschiedene andere Piercings (z.B. der Flesh-Tunnel im Ohr) blieb das Korsett-Piercing jedoch immer ein Randphänomen. Das hat sich bis in der heutigen Zeit nicht geändert. Allerdings ist die Gesellschaft heute insgesamt aufgeklärter und liberaler – womit ein Korsett-Piercing mittlerweile vor allem Faszination und Neugier (in Verbindung mit einem leichten Schocker-Faktor) hervorruft.
Welche Risiken sind mit Korsett-Piercing verbunden?
Die gesundheitlichen Risiken sind beim Korsett-Piercing gering. Zwar sticht man auch hier durch Haut und Blutgefäße, was absolute Hygiene erfordert. Da die oberflächig getragenen Playpiercings jedoch nach kurzer Zeit wieder entfernt werden, setzen sie dem Körper nicht dauerhaft zu. In der Regel heilt die Haut nach dem Entfernen der Korsett-Piercings komplett narbenfrei ab.
Wer sich für eine dauerhaft in der Haut verbleibende Option entscheidet, muss während eines Wochen-, manchmal monatelangen Heilungsprozesses eine bestmögliche Wundversorgung gewährleisten. Andernfalls besteht das Risiko einer schwerwiegenden Entzündung.
Welches ist der richtige Schmuck?
Diese Frage ist abhängig von der Art der Korsett-Piercings. In jedem Fall muss es sich um sterilen, für diesen Zweck geeigneten Schmuck handeln. Im Piercingstudio bekommt man nicht nur eine umfassende Beratung und das Piercing selbst, sondern kann häufig auch den geeigneten Schmuck erwerben.
Bei kurzzeitigen Playpiercings kann bereits die in der Haut verbleibende Piercingnadel einen schmückenden Mehrwert bieten. Alternativ gibt es sogenannte Surface-Bars und temporäre Ball Closure-Ringe. Wenn es sich um dauerhaft verbleibende Piercings handelt, sollte man den im Studio erhaltenen Erstschmuck mindestens so lange tragen, bis die Wunden komplett abgeheilt sind. In der ersten Zeit kann es im Sinne der Wundversorgung auch erforderlich sein, auf die korsettähnliche Verschnürung zu verzichten. Nach der Abheilung steht es einem allerdings frei, die Korsett-Piercings ganz nach eigenem Gusto zu gestalten.