Der Begriff Laktationsfetisch bechreibt die sexuelle Anziehung durch das Stillen. Dabei ist allerdings nicht die Ernährung eines neugeborenen Kindes gemeint, sondern das Stillen eines erwachsenen Menschen. Weniger gebräuchliche Synonyme sind der ‚Milchfetischismus‘ und die ‚Laktophilie‘. In der englischen Sprache ist meistens kurz von der ‚Lactation‘ die Rede.
Was genau beschreibt der Begriff Laktationsfetisch?
Diese Vorliebe ist ein Überbegriff für alle Spielarten, bei denen die Milch der Frau bedeutend ist. Normalerweise löst nur die Schwangerschaft die Milchproduktion aus. Daher lässt sich die Lust an der Laktation am ehesten während der Stillzeit eines Kindes ausleben. Manchmal geschieht dies sogar unbeabsichtigt, wenn die Partnerin oder der Partner die Brüste einer Frau während der Stillzeit in entsprechender Weise stimuliert.
Was ist der Reiz daran?
Auch wenn es immer um das Trinken der Muttermilch geht, gibt es für das Spiel rund um den Laktationsfetisch mehr als nur einen Kontext.
- Belohnung: Ein devoter Part mit Milchfetisch darf die Muttermilch genießen, weil er eine Sache optimal gemacht hat. Im erotischen Sinn kann das zum Beispiel das sehr sinnliche, leidenschaftliche Liebesspiel im Vorfeld gewesen sein
- Infantilismus: Bei diesem erotischen Rollenspiel schlüpft eine erwachsene Person in die Rolle eines Babys. Das Spiel beinhaltet neben dem Stillen meistens auch das Tragen von Babykleidung inklusive Windeln.
- Melken: Der dominante Partner oder die dominante Partnerin einer stillenden Frau ordnet an, dass sie sich selber melken soll. Alternativ übernimmt er selbst die melkende Rolle. Dies kann übrigens auch mit der Human Cow (HuCow) in einem engen Zusammenhang stehen.
- Zwangsernährung: Dominante Frauen haben während der Stillzeit eine weitere Möglichkeit, ihr Gegenüber zu unterwerfen. Während des Spiels fordert sie ihn oder sie auf, ihre Muttermilch ab der Brust zu trinken. Manchmal kann dies auch mit einem Handgriff an den Hinterkopf und dem Heranführen an die Brust verbunden sein.
- Muttermilchfetisch: Hier steht nicht die Brust oder der Stillvorgang im Zentrum, sondern die Muttermilch selbst. Sie kann direkt an der Brust getrunken, aber auch abgepumpt und später konsumiert werden.
Wer hat einen Laktationsfetisch?
Es ist nicht ganz klar, wie viele Menschen diese Vorliebe teilen. Zudem würden viele Paare nicht von einem Laktationsfetisch sprechen, wenn beim Liebesspiel während der Stillzeit etwas Muttermilch fließt. Fakt ist aber, dass insbesondere einige Männer eine entsprechende Vorliebe besitzen oder entwickeln. Für Singles oder kinderlose Menschen besteht freilich keine Möglichkeit, den Laktationsfetisch in der Partnerschaft zu erleben. Es gibt aber junge Mütter, die Männer entweder an die eigene Brust lassen oder ihre Muttermilch zum Kauf anbieten.
Was muss man beachten?
Einige Frauen genießen den Laktationsfetisch und empfinden die Stillzeit daher als besonders erotisch. Für andere ist der Gedanke an diese Spielarten bereits vollkommen abwegig oder gar abstoßend. Hinzu kommt, dass die weibliche Brust in der Stillzeit häufig empfindlicher ist und eine Frau deshalb nur ihr neugeborenes Kind säugt.
Die junge Mutter muss sich stets wohlfühlen. Wenn ein Laktationsfetisch dieses Wohlgefühl unterstreicht, ist alles gut. Falls nicht, sollte man die Einstellung der Frau respektieren und sie keinesfalls zu ihr unangenehmen Handlungen drängen.