Die Bezeichnung ist Programm: Beim „NoFab“-Sextrend geht es für Männer darum, nicht zu masturbieren (Englisch „to fab“). Die Idee dazu stammt vom Anfang der 2010er Jahre und wurde vom US-Amerikaner Alexander Rhodes besonders bekannt gemacht. In der Folge begeisterten sich aber immer mehr Menschen, die „Fapstronauten“ für diesen Ansatz und berichte(te)n speziell in den Sozialen Medien ausführlicher über ihre sexuelle Enthaltsamkeit im Hinblick auf die Selbstbefriedigung.
Woher stammt das NoFab-Konzept?
Die Grundlage für das Konzept und die damit verbundene Community basiert auf den Erfahrungen und dem 2011 getroffenen Entschluss des US-Amerikaners Alexander Rhodes. Nach seinen eigenen Angaben masturbierte er aufgrund eines ernst zu nehmenden Pornokonsum-Problems bis zu sechsmal am Tag und hatte eines Tages davon genug.
Passend dazu fiel ihm bei reddit.com ein Masturbations-Thread mit dem Hinweis auf die vielen Vorteile einer bewussten Selbstbefriedigungsabstinenz unter die Hände. Und nachdem er es selbst ausprobiert und für vorteilhaft befunden hatte, teilte er seine Erfahrungen im Internet. Mit dem Ergebnis, dass sich immer mehr andere Männer dafür interessierten, es selbst ausprobierten und Schritt für Schritt eine eigene NoFab-Bewegung gründeten.
Was erhoffen sich Fabstronauten von einem Masturbations-verzicht?
Anhänger des NoFab-Sextrends gehen davon aus, dass der Verzicht auf die
Masturbation zu
- einem Anstieg ihres Testosteronspiegels,
- einer Steigerung ihres allgemeinen Wohlbefindens,
- mehr Selbstbewusstsein,
- mehr Energie
- und einer höheren Konzentration
führen könnte, wodurch ihr Sexleben insgesamt profitieren würde.
Und was besagen die damit verbundenen wissenschaftlichen Erkenntnisse?
Wenngleich sich viele Fapstronauten mit ihrem Verzicht auf Selbstbefriedigung besser fühlen, lässt sich wissenschaftlichen Erkenntnissen bislang nicht entnehmen, dass Abstinenz im Hinblick auf diese mit besonderen Vorteilen verbunden sein könnte. Immerhin handelt es sich bei der Masturbation um etwas tendenziell gesundes, solange es keine krankhaften Ausmaße annimmt.
Gibt es denn etwas, was gegen NoFab spricht?
An sich nicht, zumal der Verzicht auf Selbstbefriedigung gut für das Selbstwertgefühl sein kann. Indes: Eine bessere Kontrolle über seine Lust gewinnt man laut Fachleuten nicht – und überwinden tut man sie so auch nicht. Eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität und dem damit verbundenen Konsum von
pornographischen Inhalten ist natürlich immer vorteilhaft. Und wer durch die Beschäftigung mit dem Thema NoFab einen für sich besseren Rahmen findet, dem sei dieser selbstverständlich gegönnt. Grundsätzlich spricht jedoch nichts gegen die Lust auf sich selbst und deren Ausleben – und ein totaler Verzicht auf die Masturbation muss daher aus wissenschaftlicher Perspektive auch nicht sein.