Duftstoffe spielen in der Natur eine ebenso wichtige Rolle wie optische und akustische Signale. Insbesondere in der Pflanzenwelt gehören sie zu den vorherrschenden Kommunikationsmitteln. Doch auch auf Menschen und Tiere haben sie Auswirkungen. Primär die Pheromone stehen verstärkt im Fokus der Wissenschaft.
Was sind Pheromone?
Bei Pheromonen handelt es sich um von einem Lebewesen abgesonderte chemische Signale. Sie sollen andere Lebewesen desselben Typs anlocken, abschrecken oder informieren. Folglich spielen diese Duftstoffe auf hormoneller Ebene in der
Kommunikation zwischen Individuen derselben Art eine wichtige Rolle. Zudem können sie beid der Interaktion mit artfremden Lebewesen, etwa bei der Verteidigung oder der Abwehr von Fressfeinden, relevant sein.
Wirken sich künstliche Pheromone auf die menschliche Sexualität aus?
Ihre Auswirkungen auf die menschliche Sexualität sind umstritten. Einige Studien legen nahe, dass sie das sexuelle Interesse von Menschen beeinflussen können. Dies ist bislang noch Gegenstand intensiver internationaler Forschungen.
Dennoch gibt es bereits Pheromone im Handel, die eine positive Wirkung auf das andere Geschlecht und auf potenzielle Sexpartner*innen entfalten sollen. Ob und wie sie auf das Gegenüber wirken, ist vorerst eine Glaubensfrage. In der Wissenschaft diskutiert man unter anderem darüber, ob ein vermeintlich positiver Effekt bestimmter Substanzen auf ein Placebo-Prinzip zurückzuführen ist. Denn wer seine Attraktivität mithilfe künstlicher Pheromone zu steigern versucht, wirkt möglicherweise
selbstsicherer, was wiederum zu einer positiveren Wahrnehmung durch Dritte führen könnte.
Wo kann man sie kaufen?
Künstliche Varianten sind in verschiedenen Formen und Produkten erhältlich, darunter Parfüms, Duftöle und Sprays. Sie können in Drogerien, Apotheken und online erworben werden. In Erotikshops gehören sie mittlerweile auch zum Standard-Sortiment. Die Kosten liegen meistens im oberen Bereich des Spektrums, das üblicherweise für
Parfüms zu zahlen ist.
Bislang halten sich die etablierten Parfüm-Hersteller jedoch noch weitgehend zurück, ihren Produkten künstliche Pheromone beizumischen. Sobald sich die Datenlage im Hinblick auf ihre Wirkung bessert, könnte sich dies aber womöglich ändern.
Was muss man außerdem über Pheromone wissen?
Wie angesprochen gibt es noch viele ungeklärte Fragen. Daher empfiehlt es sich, auf seriöse wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu achten und mögliche Auswirkungen vor der Verwendung sorgfältig zu prüfen. In einem Aspekt herrscht bei den Forschenden aber Einigkeit: Auch die Pheromone der Zukunft werden keine Wundermittel sein. Faktoren wie
Aussehen und charakterliche Eigenschaften lassen sich durch sie nicht wettmachen. Und auch ein als unangenehm empfundener Körpergeruch lässt sich nicht durch Verwendung von hormonell wirkenden Substanzen in sein Gegenteil verkehren.