Poppers sind flüssige Chemikalien, die normalerweise in kleinen Flaschen verkauft werden. Sie werden hauptsächlich inhaliert und wirken entspannend auf die Muskeln, insbesondere die Muskeln um den Anus und die Vagina. Daher werden sie gerne als Sexualdroge verwendet.
 

Poppers wurden von dem französischen Chemiker Antoine Jérôme Balard entdeckt. Er isolierte erstmals das Molekül Amylnitrit im Jahr 1844. Amylnitrit ist eine der chemischen Verbindungen, die in ihnen enthalten sind und für deren Wirkung verantwortlich sind. Balard entdeckte die gefäßerweiternden Eigenschaften von Amylnitrit und entwickelte es zunächst für medizinische Zwecke, bevor es später im Zusammenhang mit sexuellen Aktivitäten verwendet wurde. Die entspannende Wirkung auf die Muskulatur im Genital- und Analbereich ist weit vom ursprünglichen Gedanken Balards entfernt.
 

Sie erweitern die Blutgefäße und erhöhen die Herzfrequenz, was zu einem Gefühl von Wärme und Euphorie führt. Sie können auch die sexuelle Lust steigern und die Hemmschwelle senken. Da sie eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur im Genital- und Analbereich haben, gelten sie unter Homosexuellen und Analsex-Fans als Lifestyle-Droge.

Der Konsum kann zu verschiedenen Nebenwirkungen führen, darunter Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Sehstörungen. Langfristiger und übermäßiger Gebrauch kann zu schwerwiegenderen Gesundheitsproblemen führen. Auch wenn die meisten Mediziner*innen den Gebrauch insgesamt nicht für problematisch halten, raten sie zu einem kontrollierten, maßvollen Gebrauch. 

In Deutschland sind ihr Besitz und Konsum nicht illegal. Allerdings unterliegen sie in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz und dürfen nicht verkauft werden, wenn sie bestimmte Stoffe wie Amylnitrit enthalten. Daher ist der Verkauf von Varianten mit Amylnitrit in Deutschland illegal. Es gibt jedoch alternative Stoffe in Poppers, die legal verkauft werden können, solange sie nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Einige Händler wissen allerdings sehr genau, wie sich das BtMG umgehen lässt. Beispielsweise werden einige offiziell als Lederreiniger angeboten.
 
Man sollte allerdings beachten, dass in anderen Ländern auch andere Gesetze gelten. Mancherorts sind Import, Kauf und Verkauf sowie die Nutzung strengstens verboten. Wer dies nicht beachtet, muss mit hohen Strafen rechnen. Gerade bei Reisen ins Ausland sollte man sich also unbedingt im Vorfeld über die im Zielland geltende Gesetzeslage informieren.