Die meisten Menschen halten das Liebesspiel für eine Privatsache und haben allenfalls im Swingerclub Freude an Zuschauern. Einige dagegen leben sich beim Public Sex in der Öffentlichkeit ohne Hemmungen aus. Der Sex in der Öffentlichkeit kann einen besonderen Reiz darstellen – gerade aufgrund der Risiken, die mit ihm einhergehen.
Was bedeutet Public Sex?
Im Wortsinn geht es beim Public Sex um sexuelle Handlungen im öffentlichen Raum, also etwa auf Straßen, Plätzen und in Parks. Außerdem sind jene privaten Bereiche gemeint, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Darunter fallen etwa
- Supermärkte,
- Museen,
- der ÖPNV
- oder Gastronomiebetriebe.
Die Definition von ‚sexuellen Handlungen‘ ist nicht einfach. Meistens sind Küsse und das gegenseitige Streicheln bekleideter Körper gesellschaftlich akzeptiert. Das Entblößen von Geschlechtsteilen oder gar der Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit gelten hingegen als unerwünschter Public Sex.
Ist Sex in der Öffentlichkeit illegal?
Nicht per se. Prinzipiell gilt im Hinblick auf Public Sex in Deutschland ‚Wo kein Kläger ist, da gibt es auch keinen Richter.‘ Allerdings liegt darin auch die Krux. Wenn sich andere Menschen durch Schreie, Stöhnen oder den Anblick gestört fühlen, kann dies eine Ordnungswidrigkeit wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses nach § 183a StGB darstellen. Eine Ordnungswidrigkeit, die sich definitiv zur Anzeige bringen lässt.
In privaten Bereichen haben die jeweiligen Eigentümer*innen das Hausrecht. Die Betreiber*innen eines Supermarktes haben sicher keine Einwände gegen ein dezentes Küsschen in der Kassenschlange. Ein Quickie im Konservenregal hingegen führt in jedem Fall zu einer Anzeige und einem Hausverbot.
Was ist am Public Sex erregend?
Es gibt nicht nur viele Menschen, die anderen gerne beim Sex zuschauen (wie es über die
Webcam oder im Swingerclub möglich ist). Eine ebenfalls große Gruppe ist äußerst zeigefreudig. Sie genießt es, wenn auch andere Personen ihr eigenes Liebesspiel sexuell stimulierend finden. Zuschauer*innen findet man zum Beispiel beim Camsex oder im besagten Club. Außerdem kann man auf Dating-Seiten im Internet entsprechende Kontakte knüpfen.
Für einige liegt der Kick allerdings darin, sich vor gänzlich Unbeteiligten erotisch auszuleben. Das kann bedeuten, im Stadtpark oder in einem leeren Abteil der U-Bahn miteinander Sex zu haben. Dann liegt der Kick im Risiko, erwischt zu werden. Public Sex kann man aber auch dort miteinander haben, wo die Blicke Anderer sogar gesucht werden. Stichwort Gebäudenische in der Fußgängerzone.
Welche Alternativen gibt es?
In der offener und toleranter werdenden Gesellschaft fassen immer mehr Menschen den Mut, auch ihre eigene Sexualität öffentlich zu zeigen. Eine Möglichkeit dafür ist das frivole Ausgehen in einem teilweise provokanten Look. Der Austausch gewisser Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit empfindet ebenfalls lediglich eine Minderheit als anstößig. Ein Umstand, der ebenfalls seinen Reiz haben kann. Bestimmte Anlässe wie die Karnevalszeit oder der
Christopher Street-Day sind Zeitpunkte, zu denen das Über-die-Stränge-Schlagen deutlich eher als im übrigen Jahr toleriert wird. Hier darf man also mutiger und sexuell freizügiger sein.
Was muss man beim Public Sex beachten?
Sex in der Öffentlichkeit kann reizvoll sein, man darf damit aber keine Mitmenschen belästigen. Kinder müssen in dieser Hinsicht besonders geschützt werden. Es gilt, sich umsichtig zu verhalten und selbstverständlich alle Spuren (wie gebrauchte
Kondome) zu beseitigen. Dann kann man den Public Sex als ein äußerst spannendes Erlebnis genießen. Das gilt insbesondere dann, wenn man ihn nicht regelmäßig praktiziert. Denn andernfalls kann sich der lustvolle Tabubruch zu einer Gewohnheit abschleifen.