Bei einer Putzsklavin beziehungsweise einem Putzsklaven handelt es sich um eine devote, oftmals auch masochistische Person, die ihre Erfüllung im Putzen für eine (häufig weibliche) Herrschaft findet. Zudem spielen meistens noch weitere Aspekte wie eine physische und/oder psychische Erniedrigung eine Rolle. Das ist unter anderem darin begründet, dass sich viele Putzsklav*innen ein klares Machtgefälle wünschen. Gleichzeitig kann die Ausgestaltung des „Dienstverhältnisses“ und der damit verbundenen Aufgaben von Paar zu Paar stark variieren.
Was ist ein*e Putzsklav*in?
Als Putzsklav*in bezeichnet man im BDSM eine Person, die für eine*n Herr*in verschiedene Putz- und Haushaltsaufgaben erledigt. Die deutliche Mehrheit der Putzsklav*innen ist männlich und bevorzugt eine FemDom-MaleSub-Konstellation; es gibt aber auch solche Männer, die lieber einem Herren dienen. Und natürlich steht diese Variante eines Roleplays auch Frauen offen, weshalb man sich auch als Frau durchaus um einen solchen „Posten“ auf der submissiv-devoten Seite bemühen darf.
Welche Arbeiten muss sie*er auf welche Weise verrichten?
Zu den Aufgaben, die ein*e Putzsklav*in häufig erfüllen muss, zählen unter anderem
- das Putzen diverser Räumlichkeiten und der Fenster, manchmal aber auch das von Schuhen und/oder des Autos,
- das Waschen von Wäsche,
- das Bügeln,
- das Aufräumen der Küche und das Waschen / Polieren von Besteck, Geschirr und Gläsern sowie
- (manchmal) das Herhalten als lebendes Möbelstück (etwa als Fußhocker oder Wohnzimmertisch)
In diesem Zusammenhang verabreden viele Putzsklav*innen und ihre Herrschaft(en), dass Erste beim Ausführen der Tätigkeiten ein bestimmtes Outfit tragen. Viele Paare entscheiden sich dabei für ein Outfit, was an eine Dienstmädchen-Uniform erinnert. Manch ein*e Putzsklav*in erledigt ihre*seine Aufgaben aber auch komplett nackt. (Einmal davon abgesehen, dass sie*er teilweise natürlich auch eine gewisse Schutzkleidung wie Reinigungshandschuhe benötigt.)
Und da es die Mehrheit der Putzsklav*innen und ihrer Herrschaften liebt, im Zuge dieses Tuns gedemütigt zu werden oder zu demütigen, kommen oftmals noch einige Dinge dazu, die den submissiven (oft auch masochistischen) Parts ihre Arbeiten zu erschweren. Man denke etwa an die folgenden Aspekte:
Kleidung, die als erniedrigend empfunden wird / die unpraktisch ist |
Putzzubehör, das die Arbeit deutlich verlängert (z.B. eine Zahnbürste anstelle eines Schrubbers) |
Verteilen von zusätzlichem Unrat, damit die Arbeit noch länger dauert |
Beschimpfungen, wenn es zu lange dauert oder nicht gründlich genug ist |
körperliche Züchtigungen |
Nacharbeiten-Müssen |
Erledigung von anderen, unliebsamen Aufgaben |
Verliehen-Werden (Fremdbenutzung) |
Was ist der Reiz am Rollenspiel Herr*in – Putzsklav*in?
Sicherlich gibt es Putzsklav*innen, die das Putzen selbst aufrichtig und aus tiefstem Herzen als absolute Erfüllung betrachten und sich dabei wohlfühlen, in diesem Zusammenhang vollständig selbstlos zu handeln und der geliebten Herrschaft auf diese Weise ihre Anbetung zu zeigen. Allerding sprechen viele aber auch vom Reiz des damit verbundenen Machtgefälles und dem vielfältigen Potenzial, sich im Zuge einer eigentlich ungeliebten Handlung noch zusätzlich erniedrigen und demütigen zu lassen. Je nach persönlichem Ansatz durchaus auch in Kombination mit körperlichen Bestrafungen wie durchs
oder andere lust- und schmerzvolle Spielarten.
Und auch für FemDoms sowie MaleDoms mit Interesse am Disziplinieren und Erniedrigen bietet das gemeinsame Spiel mit einer/einem Putzsklav*in logischerweise diverse Möglichkeiten – zusätzlich zu einer gründlich geputzten Wohnung …
Worauf ist dabei zu achten?
Wenngleich die Bezeichnung etwas anderes suggerieren mag, ist die*der Putzsklav*in natürlich nicht im rechtlichen Sinne echter Besitz ihrer oder seiner Herrschaft. Dementsprechend basiert jedes individuelle Verhältnis in dieser Konstellation auf gegenseitigem Einvernehmen und klar im Vorfeld besprochenen und von beiden Parteien festgelegten Regeln. Außerdem sind Respekt, ein verantwortungsvolles Handeln und eine umfassende Kommunikation sind beim Entwickeln der individuellen „Team-Dynamik“ von großer Bedeutung, damit das Miteinander für beide Seiten quälend-positiv-erregend ausfällt.