Diese Vorliebe hat zwei verschiedene Bedeutungen. Ein Rasurfetisch kann sich sowohl auf das Faible für rasierte Haut als auch für das Rasieren an sich beziehen. In der englischen Sprache nennt sie sich ‚Razor Fetish‘.
Was ist mit Rasurfetisch gemeint?
Die Frage, ob Gesicht und Körper behaart bleiben sollen oder rasiert werden, unterliegt für viele Menschen dem aktuellen Zeitgeist. In den 1970er-Jahren ging es tendenziell recht haarig zu. Die meisten Menschen in der jüngeren Vergangenheit hingegen bevorzugen eher die glatt rasierte Haut. Die reine Vorliebe für eine unbehaarte Haut konnte daher in früheren Zeiten tatsächlich als eine Art Fetisch betrachtet werden. Heute stellt sie eher eine Modeerscheinung dar.
Wenn heute von einem Rasurfetisch die Rede ist, bezieht sich dieser also eher auf den Vorgang des Rasierens. Für einige Menschen kann es bereits ein Lustgewinn sein, sich selbst gründlich zu rasieren. Aber auch das Rasieren einer anderen Person stellt häufig ein lustvolles Erlebnis dar. Dabei ist die Rasur der Gesichtshaut naheliegend. Vielfach steht jedoch der Intimbereich im Fokus.
Was ist daran erregend?
Hierauf gibt es verschiedene Antworten.
- Das Gefühl des Rasiertwerdens kann sich ähnlich wie ein Streicheln anfühlen. Und zwar sowohl für den aktiven als auch den passiven Part.
- Es kann einen Rasurfetisch befriedigen, sein Gegenüber mit dem Rasierer oder der Rasierklinge regelrecht zu verwandeln. Wo vorher kräftiger Haarwuchs herrschte, ist hinterher vollkommen glatte Haut zu sehen.
- In einigen Fällen lässt sich die Prozedur in ein dominant-devotes Spiel integrieren. Je nach Präferenz kann die Rasur als Demütigung empfunden werden oder einen intimen Dienst am Gegenüber darstellen.
Wie viele Menschen haben einen Rasurfetisch?
Bezieht man alle Menschen mit ein, die eine Vorliebe für glatt rasierte Haut haben, liegt die Zahl allein in Deutschland im zweistelligen Millionenbereich. Diejenigen, die darin einen regelrechten Rasurfetisch erkennen, ist hingegen deutlich kleiner. Hier dürfte es sich um eine Gruppe von einigen hunderttausend Menschen handeln.
Welche Ausprägungen hat dieser Fetisch?
Auch hier gibt es ein weites Feld an Möglichkeiten. Einige Menschen erleben es als lustvoll, sich unter der Dusche Gesicht und Körper zu rasieren. Für andere handelt es sich um ein Ritual vor dem Spiegel. Dann kommen gern auch Rasiermesser und Rasierpinsel zum Einsatz.
Sofern es nicht die Rasur selbst, sondern die glatte Haut im Vordergrund steht, können Haare auch dauerhaft weggelasert werden.
Was muss man beim Rasurfetisch beachten?
Hierbei handelt es sich um eine Praktik, die nicht klar als Fetisch, Vorliebe oder Modeerscheinung definiert werden kann. Als Fetisch wird sie vordergründig von jenen wahrgenommen, für die eine Rasur nicht zum täglichen Ritual gehört. Umso vorsichtiger sollte man bei der Rasur zu Werke gehen. Ist die Haut nicht an das Rasieren gewöhnt und sind die Haare zudem vergleichsweise lang, kann es schnell zu Rötungen und Hautreizungen kommen. Absolute Hygiene und ein wirklich scharfes Werkzeug sind neben der anschließenden Pflege der rasierten Haut das A und O. Dann kann man den Rasurfetisch ohne Bedenken voll auskosten.