Nahezu immer handelt es sich um Praktiken aus dem BDSM-Bereich. Beispielsweise lassen sich die Brustwarzen, der Penis, die Hoden oder die Vagina verkabeln und impulsweise unter Strom setzen. Auch ist es möglich, den Strom in den Anus oder die Scheide zu leiten.
 
In der Regel fließt dabei kein Dauerstrom, die Elektrizität kommt also nur impulsweise. Eine dominante, aktive Person kann ihr Gegenüber fixieren oder / und auf verschiedene Arten penetrieren und zwischenzeitlich Strom auf die Kontakte geben. 

 

 
Reizvoll ist bei Spielen mit Reizstrom bereits das richtige Stichwort. Durch die elektrischen Impulse werden die Muskeln in den benannten Körperpartien stimuliert, was die sexuelle Erregung zusätzlich fördern kann. Abhängig von der Stromstärke, der Dauer des Stromflusses und der Stelle, an der die Kontakte angebracht wurden, kann der Strom auch zu einem Schmerzreiz führen. Im sadistisch-masochistischen Kontext ist genau dieser das lustbringende Element. Anders als bei vielen anderen sadistischen Praktiken kann der Stromimpuls regelrecht aus heiterem Himmel kommen. Es gibt keine ‚vorwarnende‘ Bewegung, sodass Reizstrom auch mit einem großen Überraschungseffekt verbunden sein kann.
 
 

 
Diese Frage ist schwierig zu beantworten, da viele Menschen den elektrischen Strom zu therapeutischen Zwecken oder zum Muskelaufbau nutzen. Die sexuelle Stimulation kann dabei ein willkommener Nebeneffekt sein (dies ist aber nicht automatisch der Fall). Da die Angebote für ‚elektrisierende‘ Sextoys in den vergangenen Jahren deutlich mehr geworden sind, scheinen immer mehr Menschen auf den Geschmack zu kommen. Wahrscheinlich werden Spiele mit Reizstrom in einigen hunderttausend deutschen Schlafzimmern praktiziert. Zudem spielt er im professionellen Bereich eine wesentliche Rolle. Zahlreiche Dominas bieten Elektrosex an. Zudem wird er in vielen pornografischen Filmen explizit gezeigt. Und auch in einigen Camsex-Streams darf er ebenfalls nicht fehlen. 

 

 
Jedes Kind weiß um die potenziell tödliche Gefahr, die von elektrischem Strom ausgeht. Beim Elektrosex kommt es zwar nur selten zu wirklich tödlichen Unfällen. Dennoch kann der Strom gefährlich sein. Verbrennungen, muskuläre Schäden oder sogar Herzrhythmusstörungen sind Gefahren, die man nicht unterschätzen darf. 

Daher darf man unter keinen Umständen ein DIY-Gerät für Spiele mit Reizstrom verwenden und sollte auch keine therapeutischen Gerätschaften zweckentfremden. Die eigens für den Elektrosex konzipierten Produkte ermöglichen ein weitestgehend ungefährliches, lustvolles Spiel. Doch auch hier sollte man sich unbedingt an die Nutzungsempfehlungen des Herstellers halten, um wirklich jedes Risiko zu vermeiden. Es liegt auf der Hand, dass man die entsprechenden Geräte am besten im deutschen oder europäischen Fachhandel bezieht. Denn Produkte von unbekannten Shops aus fernen Ländern erfüllen nicht immer die erforderlichen Sicherheitsstandards, die für Spiele mit Reizstrom relevant sind.