Es hat sich längst herumgesprochen: Der Juni ist der Pride Month, in Deutschland wie überall auf der Welt. Das bedeutet allerdings nicht, dass die LGBTQ+-Gemeinde im übrigen Jahr unsichtbar wäre. Ganz im Gegenteil: Fast das ganze Jahr hindurch gibt es hierzulande viele fröhlich-bunte Veranstaltungen, die sich auf ebensolche Gäste freuen. Und für alle, die nicht homo-, bi-, trans-, intersexuell oder queer sind, gilt: Niemand ist perfekt, auch ihr seid herzlich willkommen.
Hamburger Tuntenball
Klingt verrucht - und das soll er auch! Alljährlich im Februar oder im März findet diese Veranstaltung statt, die sich als eine der buntesten und bekanntesten LGBTQ+-Veranstaltungen über die Grenzen der Hansestadt hinaus einen Namen gemacht hat. Der genaue Zeitpunkt und auch der Veranstaltungsort variieren, einige Aspekte sind aber obligatorisch: Der Ball bietet eine Bühne für Drag-Queens und -Kings und andere queere Künstler, die ihre Talente in einer Vielzahl von Darbietungen zur Schau stellen. Es ist ein Ort, an dem Kreativität und Selbstausdruck gefeiert werden.
Fetish Pride Cologne
Ebenfalls im Frühling (Mai oder Juni) findet diese Kölner Veranstaltung statt. Auch hier ist der Name Programm: Der Fetish Pride Cologne richtet sich speziell an Menschen mit einem Interesse an Fetisch, BDSM und Lederszene. Die Veranstaltung zelebriert diese Subkulturen und bietet einen sicheren und offenen Raum für Menschen, ihre Vorlieben und Leidenschaften auszuleben und zu feiern. Und das nicht nur mit einer zentralen Veranstaltung, sondern einem vielfältigen Programm. Hier gibt es zahlreiche Partys, Workshops, Ausstellungen und kulturelle Events, die sich alle um Fetisch-Themen drehen. Es gibt Möglichkeiten zum Austausch, zur Bildung und zum gemeinsamen Feiern. Natürlich gerne in Lack, Leder und Latex.
CSD Essen
Diese Veranstaltung inmitten des Ruhrgebiets blickt auf eine recht lange Tradition zurück. Jahr für Jahr kommen mehr Menschen zur Parade, die sich mittlerweile in ein fröhliches Straßenfest einbindet. Hier gibt es Verkaufs- und Infostände, ein buntes Bühnenprogramm und Party für Jung bis Alt. Übrigens reicht die Strahlkraft des Essener Christopher Street Day längst weit über die LGBTQ+-Community hinaus.
CSD Berlin
Was früher die Love Parade war, ist heute der Christopher Street Day. Jedenfalls ungefähr. Denn ähnlich wie die legendäre Techno-Party in den 1990er-Jahren zieht auch diese Veranstaltung mittlerweile hunderttausende feierhungrige Menschen an. Und auch hier gibt es Jahr für Jahr ein Motto, das die Toleranz und Vielfalt zusätzlich unterstreicht. Anders als bei der Love Parade geht es hier aber nicht alleine um das Feiern bei lauter Musik: Man möchte durch Aktionen und Kundgebungen für Toleranz und Gleichberechtigung eintreten und auf die Belange der LGBTQ+-Community hinweisen. Zudem werden Personen, die sich für die Community verdient gemacht haben, mit den ‚Stones of Stonewall Awards‘ ausgezeichnet.
Winter Pride (Hamburg, St. Georg)
Wer Lust auf einen schwul-lesbischen Weihnachtsmarkt in Norddeutschland hat, der ohne die klassische Weihnachtsmusik auskommt, ist hier genau richtig. Denn hier legen sowohl freitags- als auch samstagabends von Ende November bis kurz vor Weihnachten DJs und DJanes auf einer eigenen Bühne Musik auf. Aber das ist natürlich noch nicht alles. Von Montag bis Donnerstag sind verschiedene Gruppen und Vereine aus der schwul-lesbischen Community am Start, um Glühwein zu zapfen und ins Gespräch mit den Gästen zu kommen. Und nicht zuletzt besteht die Möglichkeit, eine der drei exklusiven Miethütten für zehn bis 40 Personen und die eigene Veranstaltung zu mieten. Das jeweils gebuchte Paket lässt sich individuell besprechen. Was aber immer dabei ist, sind Lebkuchen, Spekulatius und Glühwein. In diesem Sinne: Hoch die Tassen / Gläser!