Das männliche Sexualhormon ist maßgeblich für Lust und Leidenschaft mitverantwortlich. Es erfüllt im Körper aber noch weitere wichtige Funktionen. Der Name ‚Testosteron‘ kommt aus dem Lateinischen und lässt sich auf ‚Hoden‘ und ‚chemische Substanz‘ zurückführen. Der Begriff ist auch im englischsprachigen Raum gebräuchlich.
Was ist Testosteron?
Testosteron ist ein wesentliches Geschlechtshormon, das sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommt, wobei die Produktion bei Männern deutlich höher ist. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung männlicher Merkmale und der sexuellen Fortpflanzung.
Dies sind wichtige Funktionen des Testosterons:
Förderung des Muskelwachstums und Stärkung der Knochen |
Vertiefung der Stimme (markantes Anzeichen für das Erreichen der Geschlechtsreife) |
Wachstum der Körperbehaarung, einschließlich Bart-, Brust- und Intimbehaarung |
Aufrechterhaltung eines gesunden Sexualtriebs und einer normalen sexuellen Funktion inklusive Fruchtbarkeit und Erektionsfähigkeit |
Was bewirkt zu wenig oder zu viel Testosteron bei Männern?
Ein zu geringer Testosteronspiegel ist auch als Hypogonadismus bekannt. Er kann bei Männern zu einer ganzen Reihe von Symptomen führen. Dies sind die wichtigsten.
- Verminderte Libido und Erektionsstörungen: Testosteron ist entscheidend für den Sexualtrieb und die sexuelle Funktion. Ein Mangel kann zu verringerter Lust und Erektionsschwierigkeiten führen.
- Müdigkeit und Energiemangel: Testosteron beeinflusst die Energieniveaus und Stimmung. Zu wenig Testosteron kann zu Müdigkeit und allgemeiner Erschöpfung führen.
- Stimmungsschwankungen und Depressionen: Testosteron wirkt sich auf die Gehirnchemie aus. Ein Mangel kann sich durch Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder auch Depressionen äußern.
- Verlust von Muskelmasse und Kraft: Testosteron fördert das Muskelwachstum und stärkt die Knochen. Ein Mangel kann Muskel- und Knochenschwund zur Folge haben.
- Haarausfall und verringerte Körperbehaarung: Testosteron beeinflusst das Haarwachstum. Haarausfall oder ein vermindertes Haarwachstum können Anzeichen eines Testosteronmangels sein.
- Unfruchtbarkeit: Testosteron ist wichtig für die Spermienproduktion. Ein Mangel kann zu Unfruchtbarkeit führen.
Zu viel Testosteron dagegen kann Symptome wie eine erhöhte Aggression, Akne, Haarausfall, die Vergrößerung der Prostata oder eine Zunahme des Risikos für Herzerkrankungen nach sich ziehen. Meist basiert ein solcher Überschuss dabei auf Hoden- oder Nebennieren-Erkrankungen sowie der Einnahme bestimmter Medikamente beziehungsweise einem Anabolika-Missbrauch.
Wird das Hormon auch im weiblichen Körper gebildet?
Testosteron wird auch im weiblichen Körper produziert, allerdings in viel geringeren Mengen als bei Männern. Der weibliche Körper bildet Testosteron hauptsächlich in den Eierstöcken, der Nebennierenrinde und in kleineren Mengen im Fettgewebe.
Testosteron spielt auch bei Frauen eine wichtige Rolle, auch wenn es oft als "männliches" Hormon bezeichnet wird. Es ist an der Regulierung verschiedener körperlicher Prozesse beteiligt, einschließlich der sexuellen Funktion, der Knochendichte und der Stimmung.
Der weibliche Körper wandelt einen Teil des Testosterons in Östrogen um, also in das wichtigste weibliche Geschlechtshormon. Dieser Prozess wird durch das Enzym Aromatase katalysiert, das vor allem in den Eierstöcken, aber auch in anderen Geweben wie der Leber und dem Brustgewebe vorkommt.
Was bewirkt zu wenig oder zu viel Testosteron bei Frauen?
zu wenig Testosteron |
zu viel Testosteron |
|
|
verminderte Libido und sexuelle Unlust |
Hirsutismus (vermehrte Körperbehaarung) |
Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen |
unregelmäßige Perioden und Unfruchtbarkeit |
Antriebslosigkeit und Energiemangel |
Akne und fettige Haut |
Osteoporose und Muskelverlust |
Haarausfall (Alopezie) |
Haarausfall und brüchige Nägel |
evtl. aggressiveres Verhalten |
Was gilt für Männer als auch Frauen im Hinblick auf die Regulation des Testosteronspiegels?
Grundsätzlich ist es für die Regulierung und das Aufrechterhalten des Testosteronspiegels sinnvoll, auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf zu achten. Gewisse Schwankungen (Stichwort Pubertät sind natürlich normal. Zudem kommen sie bei Frauen auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie in den Wechseljahren vor. Stellt man allerdings fest, dass man anhaltende Symptome eines Testosteronmangels oder -überschusses aufweist, sollte man den Hormonspiegel ärztlich überprüfen lassen und bei Bedarf eine individuell geeignete Behandlung in Anspruch nehmen.