Welche Werte habe und vertrete ich? Was interessiert mich besonders? Und wie sieht es diesbezüglich mit meinem Dating-Gegenüber aus? Beim Valcore-Dating stehen genau diese Aspekte im Mittelpunkt. Vorbei die Zeiten, in denen beim Online- wie Offline-Kennenlernen nicht über gesellschaftliche und/oder naturwissenschaftliche Themen gesprochen wurde. Was insofern nicht überrascht, als viele damit verbundene Fragen viele Menschen auf Partnersuche umtreiben. Und dabei ist es natürlich legitim, wissen zu wollen, wie jemand zu einem bestimmten Thema steht. Außerdem hat man im besten Fall schon ein gemeinsames Projekt. Also warum nicht auch einmal dem Valcore-Dating eine Chance geben?
Macht ein soziales Engagement sexy?
Folgt man den Ergebnissen der Online-Dating-App Bumble, lässt sich das Ganze mit einem ziemlich eindeutigen ‚Ja‘ beantworten. Sie hat über 25.000 internationalen Singles die Frage gestellt, worauf es ihnen bei ihrer Partner*innensuche am stärksten ankomme.
Und siehe da – für rund ein Viertel der deutschen Befragten war es wohl wesentlich, dass zukünftige Partner*innen ein aktives soziales und/oder politisches Engagement pflegen würden. Und speziell die Frauen legten Wert darauf, dass ihr Gegenüber in Bezug auf die gesellschaftlichen Themen auf einem relativ neuen Stand sei. So zeigten sich mehr als ein Drittel von ihnen (genau genommen 37 %) davon abgetörnt, wenn ein Mann nichts dafür übrig hätte und sich nur mit sich selbst befassen würde.
Merke: Ganz im Sinne der
Datingtrends 2024 geht es nicht mehr nur um Oberflächlichkeiten und Masse statt Klasse. Wobei es freilich nicht verboten ist und wird, verstärkten Wert auf einen knackigen Hintern beim Gegenüber zu legen. Man sollte nur damit rechnen, dass andere sich vielleicht ein bisschen mehr Tiefgang wünschen und nicht bereit sind, komplett darauf zu verzichten. Aber das eine oder andere gemeinsame Projekt haben den wenigsten Beziehungen geschadet. Angesichts dessen lohnt es sich bestimmt, auch in dieser Hinsicht einmal über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Was sind (No) Gos beim Valcore-Dating?
Wer weiß, was er will, ist klar im Vorteil. Das gilt logischerweise auch beim Valcore-Dating. Folglich ist es für potenzielle Dating-Partner*innen sehr vorteilhaft, wenn sie schnell erfahren, was einen umtreibt und wofür man sich primär interessiert. Wer andere am liebsten im realen Leben trifft, hat es in dieser Hinsicht natürlich besonders leicht. Stichworte spannende Veranstaltungen oder Mitgliedschaften in Vereinen, Verbänden und Co. Doch auch beim Online-Dating lassen sich garantiert Communitys finden, die einem thematisch ein Stück weit entgegen kommen.
Ein Stück weit entgegenkommen ist in diesem Zusammenhang sowieso ein gutes Stichwort. Denn möglicherweise haben auch andere tolle Ideen, die das eigene Lieblingsthema betreffen. Insofern sind Offenheit und die Fähigkeit, der/dem anderen wirklich zuzuhören und konstruktive Ergänzungen zu liefern, von Bedeutung. Und nicht zuletzt sollte man klar benennen können, wo die eigenen Prioritäten liegen und wo man Kompromisse eingehen kann. Wäre es etwa ein No-Go, wenn ein*e potenzielle*r Partner*in Fleisch essen würde?
Was beim Valcore-Dating dagegen gar nicht gut ankommt, sind
- der Versuch, zu missionieren,
- der Verzicht auf gute Umgangsformen und
- das Vortäuschen eines sozialen, naturwissenschaftlichen und/oder politischen Engagements, um für andere interessanter zu wirken.
Denn all das fällt früher oder später sowieso auf – und meistens leider negativ. Merke also: Authentizität, Empathie und ein bisschen Verzicht auf Egomanie stehen bei diesem Dating-Trend im Fokus. Und das ist ja nun wirklich nicht das Schlechteste, oder?