Verhütungsmittel können in Form von Barrieremethoden wie Kondomen oder Diaphragmen erfolgen. Alternativ können sie hormonelle Methoden wie die Pille oder die Verhütungsspritze beinhalten. Und auch die Spirale und die Sterilisation sind Formen der Verhütung. Wichtig: Die hier beschriebenen Mittel dienen im Wortsinn der Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft. Sie sind nicht in jedem Fall deckungsgleich mit Methoden zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
Seit wann gibt es sie?
Die Geschichte der Verhütungsmittel reicht weit zurück. Bereits im antiken Griechenland wandte man Methoden wie die Anwendung von Olivenöl als Gleitmittel oder das Tragen von Tierblasen als Schutz während des Geschlechtsverkehrs an. Im 19. Jahrhundert stellte man die ersten Kondome aus Tierdärmen her. Die Pille wurde erstmals in den 1960-er Jahren entwickelt und ist heute eine der bekanntesten hormonalen Verhütungsmethoden.
Wie sicher sind Verhütungsmittel?
Ihre Sicherheit variiert je nach Methode. Barrieremethoden wie Kondome bieten einen gewissen Schutz vor ungewollten Schwangerschaften, jedoch kann es zu einer gewissen Anzahl von Anwendungsfehlern kommen, sodass die Effektivität reduziert werden kann. Hormonelle Methoden wie die Pille oder die Verhütungsspritze sind in der Regel sehr sicher, eine korrekte Anwendung vorausgesetzt. Die Spirale und die Sterilisation gelten dabei als besonders effektiv.
Schützen Verhütungsmittel vor der Übertragung von STIs?
Barrieremethoden wie Kondome und Diaphragmen schützen sowohl vor ungewollten Schwangerschaften als auch vor der Übertragung von STIs. Kein Wunder, da sie eine physische Barriere zwischen den Geschlechtsorganen schaffen.
Hormonelle Methoden wie die Pille oder die Verhütungsspritze schützen ebenfalls vor ungewollten Schwangerschaften. Sie bieten jedoch keinen Schutz vor STIs. Dies bedeutet, dass der Gebrauch vieler Verhütungsmittel allein nicht ausreicht, um das Risiko einer STI-Übertragung zu eliminieren. Wenn man sexuell mit wechselnden Partnerinnen oder Partnern aktiv ist, sollte man also zusätzlich zu chemischen oder hormonellen Verhütungsmitteln auch Kondome zu verwenden.
Achtung: Bestimmte STIs wie Herpes oder HPV, können auch über anderweitigen Hautkontakt übertragen werden, auch wenn man ein Kondom verwendet!
Warum sind sie heute noch so wichtig?
Verhütungsmittel sind selbst heute noch von großer Bedeutung, da sie es ermöglichen, geplante Familienplanung zu betreiben und ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Sie eröffnen sowohl Frauen als auch Männern die Möglichkeit, selbstbestimmte Entscheidungen über ihre sexuelle Gesundheit und Familienplanung zu treffen. Ferner tragen Verhütungsmittel dazu bei, dass sich sexuell übertragbare Infektionen wie HIV reduzieren lassen.
Wann kann man auf Verhütungsmittel verzichten?
Es gibt Fälle, in denen auf Verhütungsmittel verzichtet werden kann.
- Dies ist primär dann der Fall, wenn eine langfristige monogame Beziehung existiert, beide Partner regelmäßig prüfen, dass sie frei von sexuell übertragbaren Infektionen sind und nichts gegen eine Schwangerschaft spricht oder diese vielleicht sogar gewünscht wird.
- Auch nach den Wechseljahren wird in der Regel keine Verhütung mehr benötigt, es sei denn, es besteht ein erhöhtes Risiko für sexuell übertragbare Infektionen. Es ist dabei aber immer ratsam, eine Verhütungsmethode zu wählen, die den individuellen Bedürfnissen und Umständen gerecht wird.