In der wörtlichen Übersetzung bedeutet Blind Date (manchmal auch Blinddate geschrieben) „Blinde Verabredung“. Dabei handelt es sich natürlich nicht um ein Treffen mit verbundenen Augen. Vielmehr ist eine Verabredung ohne vorausgehenden visuellen Eindruck voneinander gemeint: Man hat sich also zuvor noch nie gesehen und geht daher recht unvoreingenommen an die Sache heran.
Was unterscheidet ein Blind Date von anderen Verabredungen?
Die meisten Dates geschehen nicht aus heiterem Himmel, sondern besitzen eine Vorgeschichte. Möglicherweise kennt man sich aus der Schule, der Uni, dem Berufsleben oder dem Sportverein, vielleicht hat man sich aber auch auf einer Dating-Plattform kennengelernt. In all diesen Fällen weiß man vor der geplanten Zweisamkeit schon einiges voneinander – und auch optisch gibt es keine Überraschungen mehr.
In letztgenanntem Punkt unterscheidet sich das Blind Date von anderen Verabredungen: Zwar tauscht man sich oftmals umfassend aus, allerdings nur schriftlich oder mündlich. Der Reiz dabei? Man lässt sich einfach überraschen – und geht unvoreingenommen aufeinander zu.
Warum verabredet man sich zu einem Blind Date?
In der analogen Zeit waren Blind Dates deutlich mehr verbreitet als heute. Ein wesentlicher Grund lag in der Art des Kennenlernens: Wo man heute die
Datingplattform im Netz bemüht, schaltete man damals eine Kontaktanzeige in einer Tageszeitung oder einem gedruckten Magazin. Für diese Annonce stand einem aber nur wenig Platz zur Verfügung und Foto-Anzeigen waren eine sehr seltene Ausnahme. Sofern man im Laufe einer Kontaktanbahnung nicht auf dem Postwege Fotos miteinander tauschte, war das erste Aufeinandertreffen zwangsläufig ein Blind Date.
In der heutigen Zeit gibt es technisch natürlich ganz andere Möglichkeiten. Wer sich online nach dem passenden Pendant umsieht, tut dies nahezu immer über ein Profil mit einem oder mehreren Fotos. Doch einige möchten weiterhin überraschen und sich überraschen lassen. Ebenfalls nicht unwichtig: Wer sein Date an einem Erkennungszeichen erkennt und nicht attraktiv findet, kann die Verabredung noch im Vorfeld platzen lassen.
Wo und wie verabredet man sich?
De facto gestaltet sich die Verabredung zu einem Blind Date heute komplizierter als sämtliche Alternativen. Denn beim Online-Dating ist das Profilbild längst zu einem Must-Have geworden: Wer kein Profilbild besitzt, bleibt unauffällig oder erscheint sogar als verdächtig. Allerdings wissen sich einige User durchaus zu helfen und präsentieren sich nur Ausschnittsweise oder anonymisiert (etwa durch ein unkenntlich gemachtes Gesicht). Einem solchen Vorgehen können Datenschutz-Bedenken vorausgehen, aber eben auch die Lust auf das Treffen mit einer / einem Unbekannten.
Zufalls-Dates mit Menschen, die man zuvor nicht kannte (beispielsweise im Swingerclub, der
kinky Party oder auch in der U-Bahn), werden allerdings nicht als Blind Date bezeichnet.
Wo trifft man sich zum sicheren Blind Date?
Prinzipiell sind Treffen mit Menschen, die man zuvor nicht kannte, immer mit einem gewissen Risiko behaftet. Dies gilt aber insbesondere für das Blinddate, denn möglicherweise entpuppt sich die junge, rassige Blondine als adipöser Opa mit Halbglatze. Genau wie bei anderen
Verabredungen wählt man für das erste Aufeinandertreffen am besten den öffentlichen Raum – der trotzdem einen Bereich für Gespräche unter vier Augen bietet. Dazu einige Beispiele.
- Kneipe
- Cocktailbar
- Restaurant
- Swingerclub
- Kinky Party
- Stadtpark
Die Diskothek oder das Kino sind eher suboptimal: In ersterem ist es schlicht und ergreifend zu laut, in zweiterem steht etwas anderes im Vordergrund als das persönliche Kennenlernen.
In einem Hotel, der Privatwohnung oder am einsamen See im Wald sollte man sich für das erste Aufeinandertreffen lieber nicht verabreden – ganz gleich, ob es sich um ein Blind Date oder eine andere Form des Datings handelt.