Sperma setzt sich aus Prostatasekret, Samen und Fructose zusammen. Fructose? Wenn es da nicht bei so manch einem schon klingelt: Ist das nicht auch in Fruchtsaft und frischen Früchten enthalten? Und lohnt es sich da nicht, dabei etwas gründlicher zuzugreifen, um den Blowjob-Cumshot-Empfänger*innen eine süße Überraschung zu bereiten?
(K)Eine leckere Angelegenheit? Lässt sich da nicht etwas machen?
Dieser Frage ist die Hamburger Sexualtherapeutin Angeline Borgaes in einem Experiment mit 50 Probandinnen nachgegangen. Und die Ergebnisse scheinen bereits Bekanntes zu bestätigen:
- Bier (ab 5 Getränken) lasse das Sperma angeblich schal und abwasserartig,
- Aspirin (mindestens 5 Stück) offenbar bitter oder herb und
- Knoblauch säuerlich, muffig bis faulig
schmecken. Ebenfalls ihr Fett wegbekamen Fleisch, Salz und Spargel, während sich Ananassaft wohl in Form einer süßlich-lieblichen Note bemerkbar machen würde.
Ebenso kommen andere Untersuchungen zu dem Schluss, dass man schwefelhaltige Geschmacksträger wie Zwiebeln und Knoblauch (säuerliche Ergebnisse) und Gemüse mit vielen Bitterstoffen (neben Spargel auch Blumenkohl und Brokkoli) lieber meiden solle. Hier seien etwa Petersilie, Stangensellerie oder auch Seegras die besseren Alternativen. Beim Obst zählen wohl neben Ananas auch Äpfel, Mangos, Melonen, Papayas und Trauben zu den Geheimtipps.
Außerdem wird munter an Medikamenten und anderen Lebensmitteln geforscht, die zur Verbesserung des Spermageschmacks beitragen könnten. Ein Beispiel dafür ist das US-Pulver Semenex, das online erhältlich ist und in dem sich hochkonzentrierte Fruchtextrakte befinden.
Aber ist das Ganze wirklich so einfach?
Offenbar nicht – oder zumindest sei es mit dem Ananassaft-Schlürfen allein nicht getan, meint zumindest der Schriftleiter des Berufsverbandes der Deutschen Urologen und Facharzt für Urologie, Wolfgang Bühmann.
Seine These: Nach der Verdauung von Lebensmitteln und Flüssigkeiten komme es zu deren chemischer Aufbereitung durch die Niere und die Leber, sodass die Organe diese dann letztlich verwerten könnten. Im Hinblick auf das Sperma wären dafür primär die Samenblase und die Prostata zuständigen – und diese bräuchten speziell Proteine, Enzyme, einige Elektrolyte und eben etwas Fructose. In der Konsequenz würde sich daher am Sperma-Geschmack eigentlich nichts bis nicht viel tun – denn das Wichtigste sei und bleibe schließlich schlicht und ergreifend Wasser.
Somit sei es seiner Meinung nach relativ unwichtig, beim Essen auf bestimmte Aromen zu achten oder zu explizit geschmacksverbessernden Pillen und Co. zu greifen. Was aber wichtig sei: Genitalinfektionen oder Prostata-Entzündungen, wie sie beispielsweise durch Streptokokken verursacht werden, zu vermeiden oder behandeln zu lassen. Denn Eiter habe im Sperma nichts zu suchen … Und darüber kann man ja nun wirklich nicht geteilter Meinung sein!
Und was lernen wir jetzt daraus?
Wenngleich es keinen einheitlichen Standpunkt bezüglich der Frage, inwiefern sich Lebensmittel und Getränke auf den Geschmack des Spermas auswirken, gibt, lässt sich doch eines festhalten: Der Geschmack ist von Mann zu Mann individuell und kann sich daher wie der Körpergeruch immer unterscheiden. Auch beim Mann selbst, da gewisse Schwankungen hierbei ebenfalls ganz normal sind.
Trotzdem ist es sicherlich sinnvoll, auf eine gesunde Körperhygiene zu achten und auch bei der Auswahl der Lebensmittel und Getränke ein Auge darauf zu haben, was man eigentlich so alles zu sich nimmt.
Will also wie immer heißen, dass ein ausgewogener Lebensstil und eine gesunde Ernährung mit
- ausreichend purem Wasser,
- viel Obst und Gemüse statt eines Übermaßes an Fleisch, Käse und Salz sowie
- nicht zu viel Kaffee, Alkohol und Zigaretten
bestimmt nicht verkehrt sind. Was nicht bedeutet, dass man deswegen unbedingt immer auf jeden alkoholhaltigen Cocktail verzichten muss. Aber vielleicht ist dann ja auch die
Virgin Piña Colada eine ganz gute Idee, um lange und lecker bei der Stange zu bleiben. Denn letztlich kommt es ja doch auf den einzelnen individuellen Versuch an, oder?