Während Katzenbesitzer*innen oftmals als individuell, probierfreudig, sensibel / introvertiert und unabhängig gelten, hält man Hundebesitzer*innen häufig für aktiv, kommunikativ, loyal und verantwortungsbewusst. Gut, das muss jetzt nicht per se auf alle Menschen mit einem entsprechenden Haustier zutreffen. Dennoch bleibt die Theorie, dass gerade Hunde echte Türöffner sein können, die schon so manchen Flirt initiiert haben. Und das nicht nur online über ein Foto, sondern auch einfach auf dem Weg zum Bäcker. Ist da etwas dran? Und wenn ja, worauf lässt sich das zurückführen?
Online ist der Hund ein echter Geheimtipp – aber wie sieht es im echten Leben aus?
Der Hund als
Clou beim Online-Dating? Ja – und speziell Männer scheinen davon zu profitieren. Schließlich zeigen verschiedene Umfragen, dass Frauen in Männern mit Hund gewisse soziale (Beziehungs-) Qualitäten vermuten. Allerdings sollte es kein x-beliebiger Hund sein. Große, bullige und tendenziell gefährliche Hunde – etwa Bullterrier, Pitbulls oder Rottweiler – schrecken viele Frauen eher ab. Deutlich eher freuen sie sich über ‚Familienhunde‘ oder solche, die entweder klein und niedlich sind oder für Fun und Action stehen. Männer hielten es zuweilen ebenfalls für sympathisch, wenn sich Frauen mit einem Hund zeigten. Für sie durften es aber vorrangig aktive Hunde wie Border Collies oder Australian Shepherds sein.
Soweit die digitale Theorie (beziehungsweise Erkenntnis) – was ist jetzt mit dem realen Leben? Die gute Nachricht zuerst: Laut des Diplom-Psychologen Jens Lönneker vom Rheingold-Institut Köln erweist sich der Hund als echter Herzensbrecher beim
Flirt auf der Straße. Im Zuge seiner repräsentativen Studie „Der Hund als Flirtfaktor“ konnte er aufzeigen, dass ein Hund ein echt guter Grund ist, um sich näherzukommen. Dem stimmen auch 77 % der von ihm befragten Hundebesitzer zu, wobei sich diesbezüglich sechs Hauptgründe herauskristallisierten:
Der Hund traut sich, auf andere Menschen zuzugehen und wirkt so wie ein Eisbrecher. |
Man hält Hundebesitzer*innen vom Prinzip her für kontaktfreudig(er). |
Der erste Kontakt verläuft mit einem Hund unbefangener. |
Der Hund stellt gleich ein erstes gemeinsames Interesse dar. |
Der Hund sorgt für Vertrautheit und eine entspanntere Atmosphäre. |
Wer sich für den Hund interessiert, interessiert sich im besten Falle auch für dessen Besitzer*in. |
Kann man aber vom Hund direkte Rückschlüssen auf dessen Besitzer*in ziehen? Das ist relativ, zumindest hilft einem die Beobachtung des Mensch-Tier-Gespanns aber dabei, einen ersten Eindruck von der Sozialkompetenz des menschlichen Parts zu gewinnen. Stichwort
Empathie und Verantwortungsbewusstsein.
Der Knackpunkt? Nicht jeder Hund ist gleich „flirty“
Denn wie bei Menschen scheint zu gelten, dass die Netten unterm Strich am weitesten kommen. So antworteten rund 76 % der von Lönneker befragten Personen, dass ein artiger Hund die meisten Pluspunkte bringen würde. Und auch
- Niedlichkeit,
- der dekorative Mehrwert,
- Natürlichkeit,
- eine gewisse Lebhaftigkeit
- sowie ein gesunder Schuss Eigenwilligkeit
kommen beim Hund (und dessen Besitzer*in) gut an. Will sagen: Nicht nur bei einem selbst, auch beim eigenen Hund macht sich eine gelungene Erziehung inklusiver guter Manieren definitiv bezahlt.
Was einen folgerichtig auf die Frage bringt, welche Locations sich zum Flirten mit Hund besonders anbieten. In diesem Zusammenhang sind natürlich die regelmäßige Spaziergehrunde, aber auch ein schöner Park und unter Umständen eine Hundewiese zu nennen. Hier kann man jeweils ziemlich leicht miteinander ins Gespräch kommen, wobei es freilich immer günstig ist, wenn nicht gerade das Aneinander-Geraten zweier Hunde der Auslöser ist.
Anschließend gilt, was bei anderweitigen Gesprächen und Flirts immer sinnvoll ist: Dem Gegenüber freundlich und respektvoll gegenübertreten, potenzielle Belehrungen stecken lassen und bei gegenseitigem (!) Interesse Nummern tauschen. Vielleicht ergibt sich ja eine gemeinsame Spaziergeh-Runde? Oder ein Abstecher ins Café? Und wer weiß, vielleicht findet man auch im Laufe der Zeit heraus, dass man bestimmte andere Vorlieben teilt – solche fürs
Dogplay, zum Beispiel ...