Wer kennt sie nicht, die kleinen Unfälle und Pannen beim Sex, die das Ganze erst so richtig abwechslungsreich machen? Doch während es vielleicht nur peinlich ist, von bestimmten Leuten beobachtet und/oder erwischt zu werden, können sich andere Pannen als (gesundheitlich) gefährlich herausstellen. Was sollte man(n) also nach Möglichkeit tun, um gar nicht erst in den „Genuss“ dieser Erlebnisse zu kommen?
Der Klassiker schlechthin: Vögeln, bis die Balken brechen
Besonders bekannt ist hierbei freilich das gebrochene Bein des Bettes oder der Lattenrost. Aber auch so mancher Sessel und manches Sofa haben bei einer heißen Nummer bereits den Geist aufgegeben. Insofern gilt, wenn man sich ob der Stabilität des Möbelstücks nicht ganz sicher ist: Lieber auf Nummer sicher gehen und etwas vorsichtiger sein, was die Dynamik angeht. Allerdings darf man bei vorab geprüften und korrekt installierten
BDSM-Möbeln schon beherzter zulangen. Und vielleicht kann man sie sogar erst einmal in einem erotischen Apartment oder einem BDSM-Club ausprobieren. So hat man gleich einen besseren Eindruck, bevor man umfangreicher für sie in die Tasche greift und sie sich in den Session-Raum stellt.
Liebe geht durch den Magen … das Thema Verdauungsbeschwerden
Scharf macht scharf und viel hilft viel? Jein, denn in der Tat greifen
pikante Lebensmittel – in den richtigen Mengen genossen – der Libido unter die Arme. Aber da lautet das Stichwort wirklich „in richtigen Mengen“. Ansonsten landet man mit einem Reizdarmsyndrom schneller und länger auf der Toilette, als man Chili sagen kann. Und auch Blähungen, wie sie etwa durch den übermäßigen Genuss von Hülsenfrüchten zustande kommen, sind für die meisten Menschen nicht unbedingt sexy. Angesichts dessen: Augen auf, welche
aphrodisierenden Lebensmittel auf der Menükarte landen. So wirkt sich unter anderem Spargel vorteilhaft auf die Durchblutung aus; zu viel davon kann jedoch das Sperma bitter schmecken lassen. Da wäre dann Ananas vielleicht doch die etwas bessere Wahl …
Wundgeriebene Körperstellen
Intensiver Sex kann eine Wohltat sein, dem Intimbereich aber zusetzen. Gut, dass es Salben mit Hamamelis beziehungsweise Dexpanthenol gibt, die in Kombination mit einer sexfreien Zeit für Linderung sorgen. Aber auch bereits beim Sex angewandtes Gleitgel kann einen gewissen Vorab-Schutz bieten.
Ein weiterer Klassiker – das gerissene oder anderweitig beschädigte Kondom
Ein gerissenes oder anderweitig beschädigtes Kondom ist in mehreren Hinsichten gefährlich – einmal im Hinblick auf das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft, einmal im Hinblick auf sexuell übertragbare Krankheiten. Im Notfall heißt es daher, gerade im Zusammenhang mit einem
Urlaubsflirt möglichst schnell zu handeln. Auf Frauenseite durch die Einnahme der Pille danach (bis spätestens 72 Stunden nach dem ungeschützten Sex - je eher, desto besser aber) – und auf Frauen- wie auf Männerseite durch einen anschließenden STI-Test.
Was jedoch schon im Vorfeld hilft, sind
- der Check, ob das Gummi noch haltbar ist,
- das Vermeiden des Kontakts zu scharfkantigen Gegenständen (etwa Schmuck und Piercings oder langen Fingernägeln),
- das Überprüfen der Kombinationsmöglichkeiten mit Gleitgel (so dürften Latexkondome nicht mit fett- oder ölhaltigen Gleitgelen oder Ersatzstoffen wie Babyöl oder Vaseline kombiniert werden),
- die Verwendung von Gleitgel und Kondom beim Analsex oder bei Vaginalsex, wenn die Vagina (zu) trocken sein sollte. Dies wirkt sich dies positiv auf die Kondom-Flexibilität aus – aber nur dann, wenn das Gleitgel auf dem Kondom landet. Ansonsten kann es abrutschen, was wiederum ebenfalls nicht Sinn der Sache ist.
- die Verwendung von Kondomen, die zur Anatomie und / oder zur Spielart passen. So gibt es Kondome in unterschiedlichen Größen, außerdem werden spezielle Präservative für den Analsex angeboten.
Potenzielle Gefahren für den Penis
Darunter fallen unter anderem der Riss des Frenulums, des Vorhautbändchens, der Penisbruch, die Hodentorsion sowie die Hodenruptur. Sie alle sollte man(n) nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern medizinisch untersuchen und bei Bedarf auch behandeln lassen. Ansonsten kann es zu langfristigen Schädigungen der Harnröhre, Erektionsschädigungen oder einer Unterversorgung mit Blut und einem anschließenden Absterben der Organe kommen. Garantiert nicht sexy, oder?
Das ist doch wieder für den Ar … Dinge, die nicht in die Körperöffnungen gehören
Zweifellos kann das Einführen von Gegenständen in die verschiedenen Körperöffnungen erotisch und stimulierend sein. Allerdings sollte man(n) dafür ausschließlich auf dafür gedachte und entsprechend konzipierte Sexspielzeuge wie einen
Analplug zurückgreifen. Sicher ist sicher – und sicherlich möchte niemand seine Schleimhäute, seinen Darm oder die Harnröhre verletzen und innere Blutungen riskieren. Insofern sollte die Experimentierlust doch gewisse Grenzen kennen. Und wenn es doch zu solchen Pannen beim Sex kommt, heißt es – im wahrsten Sinne des Wortes – stecken lassen und ärztliches Fachpersonal kontaktieren. Dies hilft sicher und diskret und hilft einem dabei, dass das Ganze nicht unnötig noch schlimmer wird.
Weitere Pannen beim Sex
Vielleicht sind die folgenden Pannen beim Sex nicht die ersten, an die man so denkt. Doch auch
- Muskelzerrungen,
- verstauchte Knöchel sowie
- verrenkte Schulter oder Knie
sind beim Sex keine Seltenheiten. Was hilft? Die eigenen körperlichen Möglichkeiten und Grenzen zu kennen und nach Möglichkeit auf einen sicheren Stand beziehungsweise eine entsprechende Liegeweise zu achten. Also denn: (kein) Hals- und Beinbruch!