Tür an Tür zu leben … da kann die Bandbreite bezüglich des Wissens über das Leben der Nachbarin beziehungsweise des Nachbarn schon recht groß ausfallen. Von manchen Menschen hört und sieht man nichts, während man bei anderen durch die Wände oder über den Balkon schon einiges zu hören oder zu sehen bekommt. Was aber, wenn sich das Gegenüber (beziehungsweise) Nebenan als sündige Versuchung herausstellt?
Warum knallt Sex mit der Nachbarin oder dem Nachbarn (in der Fantasie) so besonders stark?
Schaut man sich die Listen mit den
beliebtesten Sexfantasien auf Frauen- wie auf Männerseite an, taucht er immer wieder auf: der lustvoll-ekstatische Körperkontakt zu einer*einem Fremden. Und warum dabei in die Ferne schweifen, wenn eine potenzielle Option dafür doch so nahe liegt? Immerhin sind ja bei Weitem nicht alle Menschen mit ihren Nachbar*innen auch gleich automatisch befreundet. Sieht man sich dennoch gegenseitig die Treppe hochgehen, kann bei der Bewegung so manch eines Hinterns auch noch etwas ganz anderes in Bewegung geraten. Speziell dann, wenn es sich beim Gegenüber um die flirtfreudige Variante einer Nachbarin beziehungsweise eines Nachbarn handelt.
Kein Wunder, dass das Kopfkino dann schon im Sinne von „so nah und doch so fern“ in Aufregung geraten kann. Und tatsächlich bleibt es bei vielen Leuten nicht unbedingt nur beim Kopfkino. Schließlich hat eine
Umfrage von myHOMEBOOK unter rund 1.000 Deutschen zwischen 18 und 79 Jahren gezeigt, dass 8,4 % von ihnen (9,8 % der Männer und 7,0 % der Frauen) schon einmal engeren Körperkontakt zu ihrer Nachbarin und/oder ihrem Nachbarn aufgenommen haben.
Die Gründe dafür können vielfältiger Natur sein; ohne Zweifel dürften aber
- der Reiz des mehr oder weniger Verbotenen sowie
- der Nervenkitzel durch die oftmals spontan genutzte Gelegenheit
dabei nicht unwesentlich sein. Insofern: Obacht, wenn sich der Nachbar sehr charmant und doppeldeutig Mehl für seinen Kuchen leihen will oder die Nachbarin auf eine ebensolche Weise nach Sahne für ihren Kaffee erkundigt …
Ist auch gleich jeder Schuss ein Treffer?
Nun ist es aber nicht so, dass jede*r Nachbar*in auch ganz direkt auf ein heißes Miteinander aus ist. Manchmal entwickelt es sich auch erst aus einem längeren Kontakt heraus, bei dem irgendwann gemeinsame (erotische) Schnittstellen deutlich werden. Oft spielt auch die Frage, ob jemand (unglücklich) Single ist oder sich in einer (mehr oder weniger unglücklichen) Partnerschaft befindet, eine Rolle, wenn es um das Abrutschen ins Bett geht.
Natürlich ist gegen einvernehmlichen Sex, mit dem alle d’accord gehen und auch potenziell involvierte Dritte nicht überfordert sind, nichts einzuwenden. So ist es bestimmt nicht nur einmal vorgekommen, dass jemand aus der Nachbarschaft zur*zum
Hausfreund*in wurde. Ebenso ist alles in Butter, wenn es bei einem ONS bleibt und alle damit später cool sind.
Indes: Manchmal geht das Ganze auch schief – und de facto haben ein ONS und eine Affäre mit der Nachbarschaft auch das Potenzial zum ganz großen Krach. Das gilt gerade dann, wenn etwas heimlich an anderen Partner*innen vorbei passiert oder die damit verbundenen Gefühle nur einseitig sind.
Umso wichtiger ist es also,
- immer mit offenen Karten bezüglich der eigenen Wünsche zu spielen,
- die Wünsche und Bedürfnisse der*des anderen ebenfalls zu respektieren und
- nach einem Weg zu suchen, alles miteinander in einen konstruktiven Einklang zu bringen.
Das kann unter Umständen natürlich auch zur Folge haben, dass es beim reinen Kopfkino-Sex mit der heißen Nachbarin oder dem scharfen Nachbarn bleibt. Trotzdem ist man zuweilen doch überrascht, was sich so alles ergibt – vom kreativen Rollenspiel über den sinnlichen
Dreier bis zum gemeinsamen Besuch einer Fetisch-Veranstaltung inklusive BDSM-Vorführung … die potenziellen Möglichkeiten sind vielfältig.
Und wenn in der Nachbarschaft einfach niemand für ein erotisches Miteinander dabei ist oder sich nichts in dieser Gesellschaft ergibt, dann lassen sich spannende Mitmenschen ja auch an anderen
Orten finden …